grad von einem rezensenten "reibereien" zum lesen erhalten. damit der schaden wieder behoben werden kann.
die rezensenten (schreibt man das so?) verreissen das buch. die woz widmet dem sex eine ganze zeitung, und ich komme nicht umhin, zu sagen: warum darf sex bei der linken keinen spass machen? zu dr. sex heisst es in ebendieser zeitung, man werde es nicht mit einer hand lesen können. und das, bei gott, will ich nicht, wenn ich ein buch von tc. boyle lese.
kürzlich hatte ich auch eine diskussion über philippe djian. er hat wunderbare bücher geschrieben, betty blue oder pas de deux, geschichten über die liebe, wie man sie selbst vielleicht in dieser absolution auch einmal erlebt hat.
aber dann schrieb er schwarze tage, weisse nächte, und mir verging die lust auf philippe djian. ich persönlich fand es zu pornografisch, in einer art und weise, die ich nach betty blue und pas de deux als sehr plump empfand. der schaden, den das buch in mir in bezug auf djian anrichtete, konnte bisher nicht repariert werden.
egal. und jetzt dr. kinsey, prok, dr. sex - was auch immer. ich bin nicht prüde, und der dr. sex in der woz wird als sehr prüde beschrieben. ich habe ja keine ahnung, wie alfred kinsey war, ich hab seine studien nicht gelesen. aber die geschichte des john milk, wie er mit kinsey dem geheimnis des sex auf die spur kommt und für sich selbst entmystifiziert - im amerika zur zeit des zweiten weltkriegs - find ich sehr amüsant. auch da: jeder weiss, wie er aufgeklärt wurde und woher seine ansichten dazu stammen.
und wenn ich lust auf detaillierte beischlaf-beschreibungen habe, dann kann ich mich auch an monsieur houellebecq wenden. der war nie anders, da weiss man, was einen erwartet. also, tc boyle: bitte ändere dich nicht. bitte nicht. mein leben wäre ganz arm sonst.