wenn die tochter sich im bett rumwälzt und den kopf an die wand hämmert, dann klirren in der küche die weingläser.
die kinderkrankenschwester und ich, wir hatten einen plan: die gartenlaube wieder herrichten, dass es für grillen, brunchen und sonstiges reicht. eine pergola schwebte uns vor, mit den traubenstauden, die an den wänden fast in die stube der kinderkrankenschwester wachsen, über unseren köpfen. das alles wollten wir heute angehen, der babysitter (aka eb) war organisiert und die krankenschwester und ich hochmotiviert.
ich lief hoch über die wiese zur nachbarin r., die, weil ich die meinen nicht fand, um einen zweimeter bitten wollte. ihr schwiegervater stand draussen und ich kassierte einen zs: über die wiese laufen geht nicht, der andere nachbar habe schon reklamiert. trotzdem gab er uns seinen zweimeter mit, und weil er grad in der laune war, sprach er: da steht im fall aufwiedersehen drauf. ich tat entrüstet: glaubst du, ich behalte den? weil er uns eh versprochen hatte, seine vorstellungen zu präsentieren, kam er mit, was ich eine gute idee fand: dann kann er seinen zweimeter nämlich grad wieder mitnehmen.
wir gingen, massen aus, und nachbar w. nahm seinen zweimeter wieder mit. der punkt ist: wenn man an unserem haus was machen will, muss man zur nachbarin m., die einst die hauswartin unseres hauses war. m. wohnt mit ihrem mann am rande eines herrschaftlichen grundstücks mit herrschaftshaus, und ihr mann ist noch immer der chauffeur der herrschaften. usw. :-) (so geht das zu auf dem lande.) wir gingen also zu m. und brachten ihr unsere ideen dar. ihr mann erklärte, er hätte die reben bereits so zugeschnitten, dass sie pergola-mässig vorbereitet seien, worauf wir sagten: das haben wir bemerkt.
m. fand die idee cool, man müsse aber erst die herrschaften fragen (den herrschaften gehört unser haus auch.) wir sollten doch eine zeichnung machen und sie ihr bringen, sie hätten nämlich einen rohrbruch gehabt und der werde erst nächste woche, wenn der architekt zurück ist, geflickt. aha. dem architekten könne man dann auch den plan unterbreiten, der wiederum bei den herrschaften um erlaubnis bitten würde, aber das würde sie dann schon für uns machen, keine sorge, also bitte, es geht ja nur um schrauben, da braucht es keine baubewilligung.
das blöde war nur: wir brauchten dafür nochmals den zweimeter. gingen also wieder zu w. und fragten nach dem ding. w. war gerade daran, den rasen zu düngen, und meine frage, warum er das ausgerechnet bei diesem aufziehenden sturm erledigen muss, fand, wie soll ich sagen: bei seiner frau nur wenig anklang. (sie schlug mir mit dem zusammengefalteten zweimeter imaginär auf den kopf, im sinne von, wie meine oma immer sagt: recht hast, aber schweigen sollst.) den zweimeter bekamen wir trotzdem. die kinderkrankenschwester und ich zeichneten also ein plänli, einmal von der seite, einmal von oben mit meterangaben und materialvorstellungen gemäss den angaben von nachbar w. (m. über w.: «ach, der macht das sicher gut.». w. über m.: «nicht die fragen, gleich bei der herrschaft anklopfen.» usw.)
blieb der zweimeter, der war nämlich noch immer bei uns, und weil nachbar w. sosehr gedrängt hatte, gab es nur eine möglichkeit, den zurück zu bringen: persönlich. nicht briefkasten, nicht tisch vor dem haus, nein: in die hand legen. dazu gabs eilends gekaufte ferr.ero küsschen und ein herzhaftes lachen von seiner frau. nachbar w. nämlich war oben und musste sich umziehen: das düngen hatte ihn kalt gemacht.
später am abend erhielt ich ein sms von ihm: danke für die süssigkeit, wir freuen uns aufs aufrichtefest, das tannli ist offeriert. (seine frau hatte bei der zweimeterrückgabe gesagt: «ihr müsst m. dann mehrmals drauf ansprechen, nicht dass sie es vergisst.»)
der rest ist: warten. zum glück bin ich übers wochenende nicht da, da kann ich mir keine gedanken drüber machen. aber in einer woche wird wieder druck gemacht. :-)