dass die berichterstattung über meinen sohn leicht ins negative schlägt. dabei ist er, wenn er nicht gerade einen aufmerksamkeits-defizit.syndrom-schub hat (ich mein damit: er bekommt keine aufmerksamkeit und holt sich diese dann buchstäblich mit gewalt) der süsseste, aufgeweckteste, gescheiteste, sonnigste bollo überhaupt. der seine schwester über alles liebt und schon ganz viele klugscheissereien von sich gibt.
hat heute gerade in front of den dauergrinsenden politiker einen trotz-anfall deluxe gehabt. (wir waren an der chilbi und weils da so viel schrott gibt, darf der bollo amigs ein auto haben. das landet nicht in einer ecke und wird irgendwann weggeschmissen, sondern wird gehegt und gepflegt und vor allem verspielt. leider war er dann nicht mit einem zufrieden, sondern wollte ein zweites, was er NATÜRLICH! NICHT! bekam.) zurück zum politiker: der ist zu allem übel auch noch mit seinem grossvater bekannt. jetzt zählen wir mal die tage, bis das wieder zu uns kommt.
wir haben dann noch einen anderen politiker getroffen, aus dem gänzlich gegensätzlichen lager, aber auch bekannt mit dem oben, und der erst mich, dann die kiz angesehen und gesagt hat: «frau rage! jetzt haben sie schon zwei kinder! wann machen sie die denn?» meine antwort: «in meiner freizeit.»
auf die schönen der schweiz schauen, muss ich selbst auch mithalten können: weil ich beim anblick der grazien sowieso komplexe bekomme, hab ich halt die küche blitzblank geputzt. und ich wette, bei keiner der missen ist die küche so sauber wie bei mir.
der geplanten putzaktion ging eine gar nicht geplante bollo-aktion der sorte «es gibt reis, schmeissen wir es weg» voraus.
und nein: mit der realität hat das nix zu tun. trotzdem schaurig-schön und nebelschleier über weite ebenen hervorzaubernd. lieber würd ich hier einen link zu «wyssespapier» von den güselküblern machen, aber das gibz nicht.
frau rage und sohn klopfen an der türe der kinderkrankenschwester, weil: fünf tage nicht sehen ohne besonderen grund ist irgendwie viel.
keine reaktion.
da fällt frau rage ein: sie ist weg.
«bollo», sagt frau rage zum sohn, «sie ist ja in den ferien!»
«oh», antwortet der bollo: «ich gehe auch in die ferien. vielleicht sehen wir uns dort!»
liebes hirn. ich weiss, du musstest schon manche exzesse durchleiden. auch die kinder machens dir nicht immer einfach und die hormone auch nicht. aber bitte, bitte: wenn du den sozialvorstand schon erwähnst, dann bitte auch im text nicht zu erwähnen vergessen, warum das erwähnenswert war:
der bollo hatte nämlich während des knapp viertelstündigen besuchs einen seiner eher seltenen gewordenen anfälle von aufmerksamkeits.defizitsyndrom und hat den sozialvorstand immer wieder mal mit einem kleinen stecken geschlagen und die zeitung vom tisch geworfen. das war alles nicht sehr nett und sehr mühsam, aber der sozialvorstand trug es mit fassung (er kennt den bollo ja auch schon ein wenig) und ging dann aber sicher früher, als er gewollt hätte. :-))
haben der bollo und ich wohl zum letzten mal glace gegessen. geschenkt bekommen! sie war so kalt, dass sie dem bollo an der lippe kleben blieb und er zu bluten anfing.
dann hat das mami so dermassen viel kürbissuppe gemacht, dass sie die ganze nachbarschaft gebeten hat, einen teller zu holen. der rücklauf war mässig, aber dafür effizient: der sozialvorstand kam, und befand unsere wohnung für sehr normal.
uff. hätten wir auch das hinter uns gebracht.
(bevor dass vor allem auch die ausländischen leser weiss ich nicht was denken: soweit ich weiss, ist es in der schweiz nicht üblich, dass einfach so der sozialvorstand kommt. da muss schon grob was laufen, und das tut es bei uns ja nicht. hä!)
genau an dem tag in a. unterwegs, als das kleine blonde mädchen entführt wurde. nach gut 15 jahren oder so.
am samstag war ich - nach ein paar jahren mal wieder - genau in der strasse, in der der bundes.rat zusammenbrach. da ist, wenn man von unten kommt, erst das spital, dann die kaserne und schliesslich der friedhof.
waren am wochenende an einem schönen ort an eine party geladen. gefeiert wurde ein 40ster. «so schön», dachte sich frau rage, «endlich mal wieder kinderfrei, endlich mal wieder party machen inklusive ausschlafen ohne kindergeschrei am frühen morgen oder wütendes andietürhämmern».
punkt 22 uhr machten die inneren schotten der frau rage dicht. um mitternacht war nachtruhe. das schöne an zwei kleinen kindern ist, das man auch im grössten partykrach – obwohl: so krachig wars gar nicht – schlafen kann. und zwar tief und fest.