Freitag, 24. September 2010

heulheul.

ich muss das jetzt loswerden, auch für mich, damit ich es nie mehr vergesse: ich habe einen bänderriss am rechten fuss. ist passiert, als ich meiner tochter die vom nachbarn selbstgebastelte natursteintreppe hinunter helfen wollte. unten, am boden, da ist nämlich ein loch. und da bin ich reingetrampt. der fuss verabschiedete sich erst seitlich nach rechts, dann nach links. und ich lag am boden und hätte schreien können. ich hab aber so eine art affektstörung, wie ich in meiner psychiatrieschwester-ausbildung lernte: je grösser der körperliche schmerz, desto mehr würd ich lachen. hysterisch lachen natürlich. weil das für leute, die mich noch nicht so lange kennen, eher komisch wirkt, hab ich auf hysterisches lachen verzichtet. der nachbar von unten war aber schnell zur stelle, als ich am boden lag und ins gras biss. zu jenem zeitpunkt hatte ich einfach riesige schmerzen und wollte nicht mehr, als lieben bleiben. auf alle ewigkeit.

später dann kamen der eb und der nachbar von grad nebenan dazu; ich war aber fähig, alleine aufzustehen und wieder hoch zu gehen. humpelnd zwar, aber es ging. der eb legte mir einen stützverband, und die tochter wollte selbstverständlich auch grad sofort einen, den sie über ihren beinpilz bekam. ich suchte die beinschiene, die ich dann dort fand, wo der eb sie vermutete: in einer noch immer unausgepackten zügelkiste.

als ich ins bett ging, fing der schmerz erst richtig an; ich hätte wirklich heulen können, war aber zu müde. die nacht verlief trotzdem gut; erst am morgen kehrte der schmerz zurück. die tochter und ich brachten den mann an den bahnhof und gingen subito an eine kinderkleiderbörse, wo ich für 120 stutz kleider kaufte, für die ich sonst mindestens das doppelte bezahlt hätte. wir waren eine viertelstunde vor beginn dort und nicht die einzige. ich begann zu jenem zeitpunkt schon, diverse ärzte zu telefonieren. und man glaubt es kaum: es hatte keiner zeit. ich hätte heulen können, so sehr tat der fuss weh und so sehr tat ich mir selbst leid. und das häxli, das machte es wie immer super. (sie sah einen mantel, wollte den und bekam ihn. wie für sie gemacht!)

ich fand dann, kurz bevor ich daran dachte, den notfall zu besuchen, doch noch einen arzt. zwei minuten von hier entfernt, ein älterer mann alter schule. er griff ein wenig herum, gab mir ein schmerzmittel und stellte die diagnose: bänderriss und bluterguss. laufen erlaubt, und das wichtigste ausser dem schmerzmittel: ein guter stützverband. (schiene geht nicht, da schmerz zu gross.) mir war dieser herr der alten schule sehr sympatisch. seine praxis war nicht mehr die neueste, hatte aber alles was man braucht, und das coolste für die kleine hexe, die natürlich mitkam und mir während ich warten musste, eine geschichte erzählte («i mol dedo gsi, hett dedo gheisse», ein interner familienschlager): eine verband-aufroll-maschine.

Mittwoch, 22. September 2010

die lieben sieben

der heutige tag, den ich, unterbrochen nur von der neubefüllung der waschmaschine, in seiner ersten hälfte vor dem fernseher verbracht habe, lässt mich ein wenig ratlos zurück. ich bin keine strategin, und ich kann und will mich im vorfeld auch nicht stundenlang darüber auslassen, welche kombinationen welche wirkungen zeigen und wie hoch die wahrscheinlichkeit liegt, dass wir am schluss des tages vier oder doch fünf frauen im bundesrat haben.

schön war trotzdem: der moment, als die gesamte crew, von denen einige früher beim anderen sender waren, den moment verpasste, als jac.queline fehr ausschied. man hörte den schweiss von des moderators stirn förmlich auf seinen pult klatschen. apropos journis: es waren ja fast mehr schurnis dort als parlamentarier. ist aber kein wunder, wenn jedes blatt seine eigenen online-live-stream-hinschickt. wer sieht das alles? von mir aus könnte man dem staatlichen fernsehen die live-berichterstattung exklusiv überlassen; lustig ist eh, was hinter den moderatoren passiert und was wirklich wichtig ist, erfährt der normale leser und seher eh nicht, das können sie mir glauben.

zum ersten mal fiel mir übrigens auf, dass die mehrzahl derer, die im fernsehen sprachen, vom typ graumeliert, leicht aufgeschwemmt, in einen anzug gewandet, sind. und diese herren, mein liebes schweizer volk, haben wir gewählt. wir brauchen keine männer, die sagen, zum glück hat meine frau ihre tierarztkarriere an den nagel gehängt, als die kinder kamen, wir brauchen männer, die sagen: ja, das war schwierig, kinder und beruf zu vereinbaren. und ja, ab und zu lege ich die wäsche zusammen. oder: wir lassen ein bügelinstitut bügeln, meine frau hasst das auch. solche männer brauchen wir! und frauen, die von ihren männern erzählen, wie sie sich im männerrudel auf dem spielplatz behaupten.

und zum schluss noch dies: meine werten leser aus dem ausland, was vielleicht untergeht, weil der jubel über vier frauen im bundesrat - der bundesrat setzt sich aus sieben leuten plus bundeskanzler zusammen - ist, dass wir jetzt nicht nur das land mit einem leichten frauenüberhang sind, sondern dass die höchste und die zweithöchste schweizerin sowie die bundeskanzlerin ebenfalls frauen sind. die lieben sieben eben.

Montag, 20. September 2010

ein bisschen la boum, die fete :-)

vieles geht unter und verloren im alltag des familienwahnsinns; dabei, sagt man, hält einen zusammen, was man für sich alleine hat. als paar. klingt wunderschön, ist aber, siehe oben, im alltag manchmal nur schwer erlebbar. der eb und ich, wir waren nie diejenigen, die sagten: ab jetzt trinken wir jeden abend eine halbe stunde in bier miteinander. oder: einmal im monat gehört ein wochenende uns, «das braucht man einfach, schaut unbedingt, dass ihr das von anfang an habt», bla, bla, bla. wir nahmen, was gerade kam, wenn der eb mal footballmässig nach wien musste, ging ich mit, und dieses jahr, dieses wunderbare sehr lange wochenende in siena, das ergab sich auch einfach so und hat wunderbar geklappt.

aber eben, der alltag, der frisst einen auf. meist fallen wir todmüde ins bett, lesen noch eine kurze oder eine lange weile und dann: lichter löschen. so hätte der abend auch gestern enden können, wenn ich nicht plötzlich hunger bekommen hätte. ich gebe diesen gelüsten nie nach – bis gestern. «komm», sagte ich zum eb, «wir machen uns einen teller pasta.»

so sassen wir um knapp nach mitternacht («das blöde ist, dass es vom hungergefühl bis zum essen so lange geht») am tisch, assen pasta mit einer einfachen fertigsauce, die wir noch mit allerlei zutaten angereichert hatten und genossen unsere kleine, feine mitternachtsparty. die stunde schlaf, die uns dadurch abhanden kam, machen die glücksgefühle darüber, mal wieder was getan zu haben, das man sonst nicht macht, mehr als wett.

Sonntag, 19. September 2010

gerade eben

diese unglaublich berührende repo gelesen.

schnöpsel.

  • gestern hab ich einen tag lang auftragsmässig fotografiert. es ging super und war auch super lässig. ich habe clau.dio zuc.chol.ini gesehen und fand ihn super lustig. er ist aber in natura kleiner als man denkt und er schielt ein wenig. :-) ich war drauf und dran, zu ihm zu gehen und zu sagen: hey, du bist doch, ich bin, ich will ein foti mit dir und mir, weil ich sammle promifotis. :-) ich habs dann gelassen und ich denke, der eb ist froh drüber. an dem anlass waren auch die porträts, die ich im frühling für die gleiche firma gemacht habe, aufgehängt, inklusive der texte. seine «werke» auf a2 zu sehen hat dafür und dawider: man sieht jeden fehler einzeln. und meine zwei, drei favoriten waren natürlich noch schöner :-)) mein absoluter favorit ist ein herr knapp unter 40, und er sass am ende eines langen konferenztisches. vor ihm ein paar gläser und eine wasserflasche. ich hab dauernd geknipst, natürlich auch mit posen und so, aber am schluss nahmen wir das, wo er sich noch den kragen richtet und nicht direkt ins bild schaut. :-) mein zweitliebstes ist ein automechaniker, der sich über die motorhaube unseres autos beugt. ich hab ihn leicht seitlich von unten fotografiert; das auto ahnt man mehr als das man es sieht. als ich den mann das erste mal sah, dachte ich: omg. er hatte nichts gewinnendes an sich, gedrungene statur und man muss ihm fast jedes wort aus dem munde saugen – aber es war einer der fotogensten männer, die ich jemals getroffen habe. es war übrigens erst geplant, dass ein anderer die fotos macht, aber das wäre zu umständlich geworden. so wurde ich ins kalte wasser geworfen; aber ich glaube, das ergebnis kann sich sehen lassen.
  • ich stelle fest: seit der bollo in den kindergarten geht, ist er im umgang mit anderen kindern viel entspannter. keine ahnung, ob da ein zusammenhang besteht, weil er ist ja ein krippenkind und sich andere kinder von kleinst auf gewöhnt. vielleicht wars auch nur eine synapse, die klick gemacht hat. jedenfalls waren wir heute en famille auf dem ch.urer ha.usberg, wo wir in einem restaurant einen späten zmittag assen. vor dem restaurant hatte es einen spielplatz, und als andere kinder kamen, machte der bollo nicht auf aggro, sondern spielte mit denen, wie wenn er sie schon sein leben lang kannte. und die schwester durfte natürlich auch mit; es ist immer süss anzusehen, wie er auf sie aufpasst. :-) manchmal denk ich mir: er braucht sie mehr als sie. er hat es gern, wenn er nicht alleine ist; ihr ist es wurst.
  • ich habe heute ein kulinarisches experiment dermassen versifft, dass ich nicht schreiben werde, worum es ging. :-) wie eine anfängerin.
  • Montag, 13. September 2010

    until the end of the world



    ich fands cool. gute stimmung, super konzert, genug platz zum stehen, keine adoleszenten freizeitbiertrinker, und ein paar alte freunde von früher gesehen.

    rage.

    reloaded.

    tomatenfaen

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