ferdinand von schir.ach: «verbre.chen».
gestern war ich in zürich an einer party, und weil wir noch einen umschlag brauchten und nicht fanden, haben wir spontan ein buch gekauft: «verbr.echen» von ferdin.and von schir.ach. ich hab damit angefangen, als ich während der party in der garderobe sass, wo ich eine überraschung fürs geburtstagskind vorbereiten musste, las weiter, als ich im zug war, las weiter, als ich nach ein uhr im bett lag und las weiter, als ich heute um 10.30 aus einem tiefen, traumlosen schlaf erwachte. dann war ich fertig. (es ist nicht sehr dick.)
der mann ist verteidiger – und ein enkel des wiener gauleiters ba.ldur von schi.rach – und erzählt sechs, sieben fälle aus seinem berufsleben. er erzählt von einem mann, der den schädel seiner frau mit einer axt spaltete, von drei jungs, die auf die schiefe bahn und wieder zurück kamen, von einem jungen mann, der seine freundin aufessen wollte und später tatsächlich zum mörder wurde, und von einem adoptierten äthopier, der in seiner «heimat» glücklich wurde und wegen eines früheren fehlers wieder zurück nach deutschland musste.
ich habs wirklich verschlungen, das buch, und ich glaube, das war deshalb, weil es frei von voyeurismus, verurteilung und effekthascherei ist. so grauslig die fälle daher kommen – krimis sind wirklich ein, pardon, scheiss gegen die wirklichkeit –, so flüssig sind sie zu lesen. man erfährt auch sehr viel über die arbeit eines verteidigers, zum beispiel, dass sie in jedem fall an die schweigepflicht gefunden sind und warum es manchmal besser ist, nur die halbe anstelle der ganzen wahrheit zu wissen.
deshalb: pflichtlektüre für krimifans und falls noch jemand ein geschenk für einen krimifan braucht, ebenfalls ein guter tipp. ich werde «schuld» auch noch lesen.
rage - 28. Nov, 21:17
dunski - 29. Nov, 11:40
Genau die stehen auch auf meiner "bald lesen"-Liste!