waffen? nein danke!
wir schweizer stimmen in bälde darüber ab, ob des schweizers liebstes kind, die ordonnanzwaffe, noch zu hause im kleiderschrank aufbewahrt werden darf, zur freien verfügung für alle ballerwilligen idioten. man entschuldige meinen jargon, aber ich bin schon wieder aggro und wäre wohl fähig, an eine pro-und-kontra-veranstaltung zu gehen und sinnlos rumzuballern, wäre bei uns im kleiderschrank noch eine ordonnanzwaffe versteckt.
man kann sagen: der schweizer passt auf sein wäffeli auf und lässt es niemals unbeaufsichtigt rumliegen. die munition, die er braucht, falls horden von kämpfern irgendeiner feindlich gesinnten nation durch unser land brandschatzen, ist, wenn nicht versiegelt, dann abgezählt und darf niemals geöffnet werden, ausser für oben genannten fall. (ich kannte einen, der war major, und nahm aus versehen mal zu viel munition mit nach hause. er durfte sie nicht zurück bringen, weil er sonst eine strafe oder busse riskiert hätte. dafür kann er im ernstfall seinem kollegen aushelfen, falls der in oben genannten fall in der klemme steckt. oder so.)
vielleicht muss ich hierzu noch beifügen: in meiner familie gibt es keine militärtradition. mein stiefvater kam aus dem ausland und blieb, um sich der wehrpflicht zu entziehen. also nicht nur deshalb, aber weil es grad gäbig passte, verpasste er den dienst am vaterland. mein bruder war zur zeit der aushebung wegen eines schweren unfalls und noch schwereren komplikationen (einfach zu schwer für militär) dermassen untauglich, dass er nicht mal an die aushebung musste. seither blecht er aber zünftig. wir haben sogar, und diese geschichte erzähl ich am liebsten, einen degradierten gefreiten. das muss man sich mal geben: einen degradierten gefreiten.
der eb selbst hatte zwar eine waffe im haus, aber uns beiden war immer unwohl dabei. die lag im estrich und mottete vor sich hin, denn der eb war reserve und als er irgendwann aus der versenkung geholt wurde, verweigerte er den dienst bis zum exzess. wir freuten uns schon auf die militäreskorte, die ihn abholte, aber es ging jeweils wochen, bis das militär auch nur darauf reagierte, dass er beim ersten fahnenappell nicht zum handansherzlegen erschienen war. die waffe lag übrigens, und das darf man ja auch nicht sagen, in einem schrank auf dem estrich, und selbiger war vieles, aber sicher nicht abgeschlossen.
das alles soll zeigen: mein umgang mit waffen ist ein entspannter, weil sie im prinzip in meinem leben nicht existierten. das militär auch nicht. und ich will, dass das so bleibt. ich will nicht, dass in meinem haus jemals eine waffe auftaucht. ich will, dass meinem sohn und meiner tochter, sollten sie jemals den wunsch verspüren, diesem verein anzugehören, die waffe nach dienstschluss abgenommen wird. bis zum nächsten mal. und ich finde, das sollte sich für alle so gehören.
statistiken, die mir sagen wollen, dass die zahl der toten durch militärwaffen zurückgeht, seh ich mir nicht an. erstens ist das zynisch genug und zweitens: jeder todesfall ist einer zuviel. wenn waffe abgeben bedeutet, dass die junge frau an der bushaltestelle, die vor ein paar jahren erschossen wurde, noch lebt, dann reicht das. von der toten ex-schifahrerin und deren mann ganz zu schweigen. jeder todesfall ist einer zuviel. was messer und bügeleisen anstellen können, ist in diesem zusammenhang egal. auch der umstand, dass, wer will, zugang zu waffen bekommt, ist egal. aber cool ist dann, wenn das militär sagen kann: wir haben die waffe geliefert. so gings schneller. er hätte sich eh eine geholt, das hätte den leidensweg des opfers verlängert. das ist der umkehrschluss. und er ist zum kotzen.
heute übrigens hab ich grad zwei rekruten mit waffe gesehen. und mir war nicht wohl. ich frag mich einfach, was waffen im zivilen leben zu suchen haben. auf der strasse, im bus. es muss ja nicht mal absichtlich sein, aber was wäre, wenn der mann gestolpert wäre? ja klar, es wäre dumm gelaufen und praktisch nicht möglich, aber es sind bei solchen unmöglichen fällen schon unschuldige gestorben! und jeder ist einer zuviel.
übrigens: militärguetzli hatte ich mal extrem gern. und schoggi auch. ich glaube, letzteres gibt es nicht mehr und ersteres schmeckt auch nicht mehr wie früher. daran sollten sie arbeiten!
man kann sagen: der schweizer passt auf sein wäffeli auf und lässt es niemals unbeaufsichtigt rumliegen. die munition, die er braucht, falls horden von kämpfern irgendeiner feindlich gesinnten nation durch unser land brandschatzen, ist, wenn nicht versiegelt, dann abgezählt und darf niemals geöffnet werden, ausser für oben genannten fall. (ich kannte einen, der war major, und nahm aus versehen mal zu viel munition mit nach hause. er durfte sie nicht zurück bringen, weil er sonst eine strafe oder busse riskiert hätte. dafür kann er im ernstfall seinem kollegen aushelfen, falls der in oben genannten fall in der klemme steckt. oder so.)
vielleicht muss ich hierzu noch beifügen: in meiner familie gibt es keine militärtradition. mein stiefvater kam aus dem ausland und blieb, um sich der wehrpflicht zu entziehen. also nicht nur deshalb, aber weil es grad gäbig passte, verpasste er den dienst am vaterland. mein bruder war zur zeit der aushebung wegen eines schweren unfalls und noch schwereren komplikationen (einfach zu schwer für militär) dermassen untauglich, dass er nicht mal an die aushebung musste. seither blecht er aber zünftig. wir haben sogar, und diese geschichte erzähl ich am liebsten, einen degradierten gefreiten. das muss man sich mal geben: einen degradierten gefreiten.
der eb selbst hatte zwar eine waffe im haus, aber uns beiden war immer unwohl dabei. die lag im estrich und mottete vor sich hin, denn der eb war reserve und als er irgendwann aus der versenkung geholt wurde, verweigerte er den dienst bis zum exzess. wir freuten uns schon auf die militäreskorte, die ihn abholte, aber es ging jeweils wochen, bis das militär auch nur darauf reagierte, dass er beim ersten fahnenappell nicht zum handansherzlegen erschienen war. die waffe lag übrigens, und das darf man ja auch nicht sagen, in einem schrank auf dem estrich, und selbiger war vieles, aber sicher nicht abgeschlossen.
das alles soll zeigen: mein umgang mit waffen ist ein entspannter, weil sie im prinzip in meinem leben nicht existierten. das militär auch nicht. und ich will, dass das so bleibt. ich will nicht, dass in meinem haus jemals eine waffe auftaucht. ich will, dass meinem sohn und meiner tochter, sollten sie jemals den wunsch verspüren, diesem verein anzugehören, die waffe nach dienstschluss abgenommen wird. bis zum nächsten mal. und ich finde, das sollte sich für alle so gehören.
statistiken, die mir sagen wollen, dass die zahl der toten durch militärwaffen zurückgeht, seh ich mir nicht an. erstens ist das zynisch genug und zweitens: jeder todesfall ist einer zuviel. wenn waffe abgeben bedeutet, dass die junge frau an der bushaltestelle, die vor ein paar jahren erschossen wurde, noch lebt, dann reicht das. von der toten ex-schifahrerin und deren mann ganz zu schweigen. jeder todesfall ist einer zuviel. was messer und bügeleisen anstellen können, ist in diesem zusammenhang egal. auch der umstand, dass, wer will, zugang zu waffen bekommt, ist egal. aber cool ist dann, wenn das militär sagen kann: wir haben die waffe geliefert. so gings schneller. er hätte sich eh eine geholt, das hätte den leidensweg des opfers verlängert. das ist der umkehrschluss. und er ist zum kotzen.
heute übrigens hab ich grad zwei rekruten mit waffe gesehen. und mir war nicht wohl. ich frag mich einfach, was waffen im zivilen leben zu suchen haben. auf der strasse, im bus. es muss ja nicht mal absichtlich sein, aber was wäre, wenn der mann gestolpert wäre? ja klar, es wäre dumm gelaufen und praktisch nicht möglich, aber es sind bei solchen unmöglichen fällen schon unschuldige gestorben! und jeder ist einer zuviel.
übrigens: militärguetzli hatte ich mal extrem gern. und schoggi auch. ich glaube, letzteres gibt es nicht mehr und ersteres schmeckt auch nicht mehr wie früher. daran sollten sie arbeiten!
rage - 12. Jan, 20:26
dunski - 13. Jan, 11:47
amen.