Sonntag, 22. November 2009

halleluja!

gestern im ta.gi.ma.gi der artikel: glaub oder stirb über das dorf, in dem der präsident der sünnelipartei aufwuchs. das ist, nur durch einen berg, beziehungsweise eine bergkette getrennt, ganz in der nähe von dort, wo ich aufwuchs, und, ich sags nicht gern: wo die zustände genau die gleichen waren. (es geht in dem artikel, wer ihn nicht lesen will, um einen freikirchler, der fromme leute um sich schart und häuser kauft um noch mehr geld um sich zu scharen und die nichtfrommen sehen dabei zu.) es gab zwar keinen dorfheiligen, aber die evangelisch-methodistischen, die apostolischen und pfingstgemeinden, die waren in jedem dorf vertreten. wirklich in jedem. wir drei geschwister hatten alle drei freundinnen und freunde, die fromm waren; wir waren aber auch nicht die einzigen, die es nicht waren. alle von uns mussten mindestens einmal einen freikirchlichen gottesdienst besuchen, weil uns unsere freunde zeigen wollten, wie das bei ihnen abgeht.

mir - und auch meinem bruder - war das alles zu krass; es widerstrebt mir, auf die knie zu gehen und um lobpreisung zu bitten, es widerstrebt mir, auf radio, fernsehen, internet und kinobesuche zu verzichten, nur weil der liebe gott dagegen ist und ich in versuchung kommen könnte. eine, deren bruder auch mit meinem bruder befreundet war, erzählte in der sekundarschule ganz offen davon, dass sie auf sex vor der ehe verzichten will, mit 18 einen mann kennenlernen, mit 20 verlobung, mit 22 heirat usw. ich glaube, sie ist erst mit 32 am punkt heiraten angekommen, was aber nebensache ist, denn vor ca. 10 jahren traf ich sie zufällig, wir gingen in ein restaurant, und das wunder passierte: wir tranken alk zusammen. rauchten eine zigi. und gingen ins kino. das war für mich wie eine erleuchtung, nämlich: auch frommsein kann spass machen, wenn man vom leben eingeholt wird.

ich wurde trotzdem nicht fromm und bin es bis heute nicht, obwohl ich fest daran glaube, dass es situationen gibt im leben, in denen es eine, ich nenne das so, übergeordnete macht gibt. wie man diese nennen will, ist mir im prinzip wurst, von mir aus gott oder schicksal oder allah oder eben: sonst was. ich mag die kirchlichen feiertage; es gibt einem etwas erhabenes, etwas, das alle tage von den anderen abhebt. ich mag die stimmung in der mitternachtsmesse, und es kam für mich nie in frage, NICHT in der kirche zu heiraten.

zurück zum thema. es war ein einziger satz, der mich in meine jugend und all den freikirchlern gebackflasht hat: «Viele kleiden sich ausserhalb jeder Mode, sehen ein wenig aus wie die Amischen in den USA. Nicht ganz von dieser Welt.» genau das wars, so sahen die aus! auch etwas, das ich als wirklich uneitler mensch nie verstanden habe: warum frommsein immer mit doofen kleidern einhergehen muss. (und ja, in zürich ists vielleicht nicht so, aber auf dem land schon. übel, wirklich, mit brockenhausmief deluxe.)

rage.

reloaded.

tomatenfaen

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