vertane chancen.
ich war wieder einmal visavis der alten heimat zum jassen. wer nicht weiss, was das ist, der klicke bitte: hier. ich persönlich spiele ausschliesslich schieber, eine variante, für die man zu zweit zusammen spielen muss. es war nicht der abend von mir, es war nicht der abend meiner lieblingspartnerin. kombinationen, die auf dem papier super schön aussehen, nutzen nix, wenn die partnerin sagt: «ich hätte uneufe gespielt.» auch sonst nutzen sie nix; wer will schon immer nur mit solchen blättern spielen? so schaute ich ab und zu in die alte heimat rüber und dachte: das einzige, was ich wirklich vermisse, sind die sommerabende mit der kinderkrankenschwester, wenn wir betrunken durchs dorf wanderten und uns gegenseitig ganz fest stützen mussten.
ich fuhr dann wieder nach hause, nach zehn uhr, und ich sagte noch: irgendwie ist mir unwohl im zug so spät. ich sass in ein ruhiges abteil, und dachte, da sind alles normale menschen drin, auf den ersten blick halt, und dann wurde es unten laut. es war nur ein einziger satz, es ging irgendwie um «halt die fresse» oder so in einem unglaublich aggressiven ton, und um mich war es geschehen. ich habe, weil mein abteil immer leerer wurde, insgesamt drei mal den wagen gewechselt, weil ich mich einfach nicht sicher fühlte. natürlich, ich neige zur hysterie in solchen momenten, aber lieber einmal zu viel auf nummer sicher als gar nicht. gleichzeitig regte ich mich darüber auf, dass ich so unsicher geworden bin.
am bahnhof dann die nächsten besoffenen halbwüchsigen. ich verzichtete auf weiteres unwohlsein und nahm ein taxi, für einen preis, für den ein zürcher taxifahrer nicht mal die scheibe runtergelassen hätte. :-)
(einen tag später war dann alles wieder vergessen. wir waren in der heimischen badi, sehr hübsch, haben draussen gespielt und das büro aufgeräumt, das man jetzt endlich wieder zeigen kann. es ist, haben wir festgestellt, grösser als manche einzimmerwohnung, die wir kennen. :-))
rage - 8. Aug, 22:07