die tochter blinzelt. es fiel mir schon öfter auf, aber in letzter zeit macht sie es praktisch nonstop. ich dachte eigentlich, ich warte bis zur dreijahreskontrolle damit – gibz die überhaupt? –, aber jetzt denk ich, man muss das mal ansehen. sie reibt sich auch sehr oft die augen. dass sie zu trockene augen hat, ist ausgeschlossen, die kleine frau trinkt am meisten von uns allen. und da wir beide brillenträger sind, will ich eigentlich den moment nicht verpassen, wo man was machen müsste.
any experiences?
ich habe ein problem. es handelt davon, wie man mit tierliquälerei umgehen soll. ich meine damit die kleinen tieren, das mal auf eine schnecke stehen um zu hören, wie es knackst, wenn das häuschen kaputt geht. davon, um einem maikäfer – die hier eine richtige plage sind im moment – einen stein auf den körper zu drücken um zu sehen, was ekliges aus dem herausläuft. davon, einen kübel voll schnecken zu sammeln und den dann an einem parkplatz auszuleeren, wo garantiert viele autos drüber fahren werden. (letzteres passierte dann nicht, weil dem bollo die schnecken doch wieder leid taten und er sie auf die wiese brachte. ist schon länger her.)
ich kann da fast kein veto einlegen, beziehungsweise: es fällt mir extrem schwer. wir haben als kind kübel voll schnecken gesammelt und die mit salz überschüttet. wir haben regenwürmer und blindschleichen zerschnitten und andere schlimme sachen mit kleinen tieren veranstaltet. und dieser umstand macht es mir schwer, etwas zu sagen, wenn sie, was im übrigen fast nie vorkommt, weil sie grundsätzlich respekt vor tieren haben, mal ein tierli quälen.
natürlich erzähl ich meinen kindern nicht, was wir als kinder getan haben. bis auf eine episode: ich hab mal mit kollegen ein ameisen-wettessen durchgeführt und gewonnen. es waren ein paar, die von meinen magensäften getötet wurden. das fanden sie lustig und gleichzeitig sehr ekelig. :-)) (ekelig ist der kinder ihr wort, sie kommen jeweils und schreien: ekelig!)
wie gesagt, sie haben im prinzip respekt vor tieren; sehr sogar. wir dürfen im prinzip keiner fliege was zu leide tun, insbesondere der bollo achtet da sehr drauf. aber ab und zu geht die «experimentierfreude» mit ihnen durch, und dann gerate ich in die oben erwähnte zwickmühle – und lass es meist so stehen, wie es ist.
und noch was, was ich nie gedacht hätte: das leben mit kindern zwingt einen zur unglaublichen toleranz. man kann aufräumen, so viel man will, es liegt nachher doch immer noch zeugs rum. und das kann ich nicht ausstehen.