gestern abend, das war schön, mit den mädels, den üblichen verdächtigen, die ich jetzt gar nicht verlinke, weil: zu faul. es begann zu regnen, während wir urgemütlich in einem kleinen, feinen indischen restaurant sassen und assen. auf dem heimweg kam erst da, dann dort schnell ein bus, für küsschen blieb fast keine zeit.
dann stand ich am bahnhof. die laute stimme hörte ich schon von weitem, eine schöne, laute stimme, perfektes hochdeutsch, sie sprach irgendwas über blöde schweizer, die das min.arett verbieten. als die stimme näher kam, entpuppte sich der dazugehörige mann als junger, sehr gepflegter, ein wenig wie man sich watson in seinen jungen jahren vorstellt, mit hut und hutkrempe, und einem irren, sehr irren blick.
einer stellte sich ihm in den weg; was den mann noch irrer machte. er wurde lauter, ging zwar nur in schritten und worten auf den mann los, aber ein dritter schaltete sich ein und sagte: noch ein wort, und ich ruf die polizei. ich verschwand aus der bildfläche des mannes. von weitem sah ich, dass sich eine traube um den mann bildete; irgendwann sah ich: die se.curi.tas hatte ihn schon in die mangel genommen. das letzte, was ich von ihm hörte, war: «gebt mir benzodiazepin! gebt mir benzodiazepin! ich bin deutscher! gebt das an die presse weiter! g!e!b!t! m!i!r! b!e!n!z!o!d!i!a!z!e!p!i!n!» dann entrollte er, in handschellen, in der mangel der blauen männer, in die zürcher nacht.
das war die letzte ge.meinde.versamm.lung in e. ich bin wie immer bis fast am schluss geblieben, auch wenn mir meine liebste trinkpartnerin – es gibt bei uns nach der ge.meinde.versamm.lung immer gratis meinen h.ochz.zeitsw.ein –, meine trauzeugin, nicht dabei war. ach, ich werde dieses dorf, seine ränkespiele und all das extrem vermissen.
(merke: weinseligkeit ist nie gut. zum glück ist die arbeit schon getan.)
«ist die grosse eisenbahn immer noch beim manndli? ist das manndli immer noch in den ferien?»
«ok, wir können schon an den weihnachtsmarkt. aber zuerst gehen wir zu lill'lill, ok?»
«mami, ich hab dich so lieb, dass ich grad weinen muss.»
ehrlich gesagt: das kind plappert dermassen viel in letzter zeit, dass wir den wettbewerb «wer am längsten still ist, hat gewonnen» einführten. in der drauffolgenden stille machte der eb ein paar medidationsübungen, die von seiner tochter natürlich sofort übernommen wurden. der bollo und ich waren in der zwischenzeit weiter ruhig: wenn wir gewinnen wollen, dann wollen wir gewinnen.
weiche ich auf die kulinarik aus: kerbel ist mein neuer basilikum. ich liebe kerbel. hat mit einer jugenderinnerung zu tun: in belgien gab es dosensuppen, die suchen hier seinesgleichen. eine davon war kervelsoep mit fleischchügeli. yummieh! mit kerbel hab ich kürzlich eine pastasauce, bestehend aus gedünsteten champignons und geschwärzten zweibeln gemacht. what a delicious food! heute dann gabs, das hab ich aus einem frauenheftli, in orangensaft und honig gedünstete bundrüebli und dann mit schafskäse überbacken. dazu polenta: die perfekte henkersmahlzeit für die offene, tolerante schweiz.
das häxli hat einen neuen spleen: es sagt «kacka», man zieht ihr die windel ab, und dann, irgendwann, kann man das geschäft vom teppich wegkratzen. macht laune! noch mehr laune machts, wenn man merkt, dass die ziellandung ins töpfchen nur deshalb gescheitert ist, weil töcherchen nach dem ersten furz wieder aufgestanden ist. aber wichtig tun dabei, das kann sie.
beim geschäft abkratzen fiel mir auf: es blieb auch ein fleck auf dem sitzsack liegen, den der bollo von meinen gottamaiteli geschenkt bekommen hat. blöd, blöd, weil beim abzug des überzugs stellte es sich heraus, dass der inhalt sich schon verselbstständigt hatte – und es auch weiterhin tat. merke: wenn 10000000 styroporkügelchen rumliegen, nutzt der handstaubsauger mehr als der normale sauger.
der bollo war heute das erste mal bei der probe fürs krippenspiel der kirche. wie erwartet zog er in meinem beisein eine riesige show ab, auf die selbst ich keine lust mehr hatte. so hab ich mich unter dem vorwand einer zigi rausgeschlichen und ging die einkäufe erledigen. resultat: kind bestens integriert, problemloser ablauf. er ist ein soldat; der muss nix sagen.
so. weiterstricken. ICH WILL DAS RÖCKLI AM KIND SEHEN!
mögen andere familien waschen, aufräumen etc. – ich, glückliche rage, stricke. (das röckli für die tochter steht kurz vor vollendung, am sonntag dürfe ich es geschafft haben.)
aufräumen muss ich trotzdem: hier herrscht das blanke chaos. ein paar volle kisten sind gestern mit mann und kindern ins bündnerland gereist.
bis ende februar muss alles geschafft sein. tönt nach viel zeit; ist es aber nicht. wir haben ja noch feiertage und anderes zu verkraften, und ich wette: nach weihnachten rast die zeit. note to myself: krippe künden, wohnung künden, neue krippe anmelden, usw.
in der aktuellen krippe werden bereits tränen vergossen. es scheint, dass unsere kiz beliebt sind. «nein, wir lassen sie nicht gehen.»
einmal mehr auf den pöstler gewartet und aufgeschnauft, als er ohne zu klingeln weitergefahren ist. uff! (note to myself: unbedingt steuern zahlen.)
zum thema steuern: ich habs noch nie so versifft wie dieses jahr und gnade gott, das wird mir nie mehr passieren. ich habs noch nie versifft, nur dieses jahr, aber die folgen: schlimm. und das, obwohl ich fast keine steuern zahlen muss.
so. weiterstricken. ICH WILL DAS RÖCKLI AM KIND SEHEN!