Montag, 7. Juni 2010

da war noch was.

aus dem wm-kochbuch, das im tag.i vorgestellt wurde und schon damals in tout zürich ausverkauft war, hab ich heute camping-dumpers gebacken. das ist brot mit chrüütli aus dem garten, mit backpulver statt hefe und bier und milch als flüssigkeit anstelle von wasser. und: in der mitte des backens bestreicht man die chose mit milch, damit es krustiger wird. als brotaufstrich verwendet man salzige butter.

was soll ich sagen: ein träumli. ein gaumenschmäusli. sehen gut aus, schmecken gut und sind ein erfolg – auch bei der nachbarin, die mit ihrer kleinen tochter zu besuch war.

das buch fand ich übrigens in chur in einem buchladen. :-)) ich erzählte der dame die ganze geschichte, worauf die meinte: ach, wissen sie, das geht immer länger, bis das in gr ist. :-)) wer das buch nicht hat: blöd. es hat ganz coole dinge drin, den zitronensirup hab ich auch schon gemacht; der war auch sehr, sehr lecker.

saisongerecht.

epeeri

wir waren auf einem feld, erdbeeren pflücken. in 40 minuten brachten wir es auf knapp sieben kilo. dann mussten wir, weil das häxli grausame zahnschmerzen hatte, nur noch weinte und wie wild auf den zähnen rumbiss und dabei der speichel in strömen floss, das feld verlassen. aus den erdbeeren wird jetzt sirup, gelee und sonst noch ein paar dinge gemacht.

während dem eb seine mannschaft den halben pott geholt hat – es wartet das finale – bin ich in die westschweiz gereist, an den bielersee. meine ma, mein bruder, meine gotte und ihr mann haben in der lago lodge in einem sechserschlag übernachtet, und es war: hammer. sauglatt.

wir lagen auf der wiese und tranken wein, wir lagen in den betten – es sind stockbetten – und kalauerten wie früher im schullager bis tief in die nacht hinein, und zwar in der preislage von: «vip heisst vorderigang penützen» (mein onkel) bis zu «von dir gibz leider keinen wetterbericht, man weiss am abend nie, wann sich am nächsten tag das gewitter über einen entlädt» (ich über meine gotte). wir lachten uns, wie früher im schullager, irgendwann auch über die allerblödesten sprüche halbkrank.

nur baden waren wir nicht.

Dienstag, 1. Juni 2010

papier gegen plastik.

man sagt, die printmedien sind am sterben, man unterlegt das mit der fehlenden musik der klingenden kassen und stampft zeitungen ein, deren zukunft man noch tags zuvor in einer anderen zeitung in schönen, rosaroten wolken beschrieb.

man sagt, die leser wandern ins internet ab, und für eine ganze weile gehörte ich auch zu diesen lesern. ich schaue nie die tagesschau, 10vor10 auch nicht. zum einen, weil mich die konzentrierte depression manchmal richtig aggro macht, und zum anderen, weil 19.30 noch nicht mit den insbettgehzeiten der kinder kompatibel ist.

seit ein paar tagen fällt mir auf: ich kann nicht mehr im internet news lesen. am besten geht noch der spiegel, alles andere ist mir zu sehr jahrmarkt. es blinkt und tönt einem entgegen, dass sich die balken biegen. ich mag keine diashows von lustigen unfällen mehr sehen, und wenn mich die sexuellen probleme anderer interessieren würden, würde ich die bravo kaufen. man nennt es unnützes wissen, aber in den meisten fällen interessiert es mich nicht. wahre newsmeldungen verschwinden in diesem basar an vermischtmeldungen.

das grösste ärgernis des internets ist aber, dass jeder seine meinung kund tun kann. man kann hinschauen, wo man will, es sind immer die gleichen leute, die sich gegenseitig die meinung um die ohren schlagen und ein newsportal mit einem chat verwechseln. den seiten gibt das traffic, die redaktoren fühlen sich gebauchpinselt: wir werden gelesen, super! dem entziehen kann man sich nicht; sehr oft folgen eine handvoll kommentare direkt nach dem beitrag.

nein, da ist mir die papierzeitung je länger, je lieber. ich kann durchblättern, lese, woran ich hängen bleibe, und wenn mich kommentare von anderen interessieren, lese ich die leserbriefe. die les ich aber fast nie. ausserdem ist das design meist unaufgeregt und ich werde (fast) nie mit der überschrift: achtung, lustig! achtung, gefährlich! belästigt.

Sonntag, 30. Mai 2010

besuch aus z.

kizzlies

es sind bilder wie diese, die mich in meinem gefühl bestärken: diese familie ist komplett. das bild ist von heute nachmittag, die kinder waren happy - und sind verliebt. der grund ihrer liebe trägt einen namen: seenia. sie kam, sah und siegte, sozusagen. sie liess die grossen am morgen ausschlafen, obwohl der bollo ihr schon nächtens um drei verklickern wollte, dass jetzt! zeit zum zmorge machen wäre – eine show, specially für seenia, für uns macht er das nie. drei stunden später wollte er wieder, liess sich von ihr dann aber überzeugen, dass er nochmals ins bett gehen sollte, was er für zwei stunden tat. um acht schlossen sie die tür hinter sich und wurden nicht mehr gehört bis halb 10. :-)

ich könnte so viel erzählen, so viel schönes, so viel lustiges, das wir erlebt haben, aber eigentlich reicht folgendes komplett: es war ein wunderbares wochenende mit einem wunderbaren menschen.

Samstag, 29. Mai 2010

partycrasher

mein sohn ist ein partycrasher. die gestrige, der empfang für neuzuzüger, war ein klassiker. man stelle sich vor: in einem saal des kirchgemeindehauses sitzen leute. sie hören einem mann vorne zu, der über die gemeinde etwas erzählt, aber leider nix neues, als das, was man auch im heft nachlesen kann, das man als neuzuzüger erhält. zusammengefasst: langweiliges setting.

familie rage kommt zu spät, und mit besuch, der gar kein neuzuzüger ist, sondern einfach mitgebracht wird. relativ schnell wird realisiert, dass das kein setting für unsere kinder ist, der eb verschwindet mit der tochter wieder nach draussen. der sohn will drinnen bleiben und sitzt eine weile still.

dann wird es auch ihm zuviel, sprich: zu langweilig. er kommt zu muttern und dem besuch und nimmt die handtasche auseinander. als er das telefon erblickt, will er einen video gucken, aber das geht natürlich nicht. so nimmt er den schlüssel, an dem ein sackmesser angebracht ist.

das sackmesser ist scharf, ich hab mich mit dem schon geschnitten, sehr tief sogar. der sohn fährt die klinge entlang und fragt: wie hast dich geschnitten, so oder so? frau muttern zieht es die allerwertestenbacken zusammen. man stelle sich vor: ein blutendes kind in einem weissen saal. sehr harsch erklärt sie dem kind, dass er den schlüssel zurück geben soll. «mami, du hast schon das telefon. du kannst nicht beides haben!» spricht es ziemlich laut.

es ist der moment, in dem frau rage mit sohn den saal verlässt. der besuch bleibt drin. später erzählt sie mir, dass sich alle kaputt gelacht haben ab meinem sohn. es war auch völlig aggro-frei, kein einziger strafender blick hat uns getroffen. es gab noch mehr unruhe; ein baby soll seinen mageninhalt auf den boden entleert haben. da waren wir schon draussen.

den rest des abends verbrachten wir mit dem zeitungslesespiel im strömenden regen und später noch auf dem schulhaus-platz beim allmonatlich statt findenden apero. :-))

Donnerstag, 27. Mai 2010

...

kiddos

...

unten tost der fluss, oben mäandern die strassen den berg hinauf. es gibt orte in graubünden, für die müssten die ersten bewohner verprügelt werden, so hoch oben liegen sie. unten liegen weitere dörfer und auf der anderen seite geht es wieder hinauf, man will sagen, ins uferlose, aber da ist die baumgrenze, der berg und dahinter wird es unterhalb der baumgrenze wieder genau gleich aussehen wie hier: im domleschg.

solche dörfer, weiler, wirken wie eine verschworene gemeinschaft. man betritt ein restaurant und wird sofort als auswärtige identifiziert. die kellnerin versteckt ihre neugier hinter zuvorkommenheit. ich spiele mit und verrate kein wort über mich. die aussicht würde meinen sohn verzaubern; zwei burgen oder das, was davon übrig blieb, auf einen schlag.

ich fahre weiter; und meine freundin unten in, man muss fast sagen grossstadt: chur, lacht sich kaputt, weil ich die hauptstrassen benutze anstelle der autobahn. (ich hasse autobahnfahren, die tunnels auf der san-bernardino-route besonders.) ich sehe mehr vom land, sag ich ihr, und sie lacht sich weiter kaputt: sagt die, die an millenium die coolste von uns allen war. was wurde bloss aus dir?

aber ich verliebe mich in orte, deren namen wie ein luxemburgerli auf der zunge vergehen: paspels, fürstenaubrück, st. agatha, und schliesslich, das ende der reise: scharans. dort sitze ich am dorfeingang auf eine holzbank, bis ich denke: wenn schon mal hier, dann lernen wir das dorf kennen.

ich laufe an alten häusern vorbei, in deren gärten die grabsteine der grosseltern wie ein ewiges mahnmal in die mauer gepfählt wurden. es summt und brummt und lacht; scharans muss ein fröhliches dorf sein, denk ich mir, kunststück: dahinter beginnt das nichts. ich gehe ins kleine dorfbistro, diesem sammelbecken der urgesteine, und merke: hier ist der sängerbarde zu hause. die wirtsleute, zwischen meinen eltern und meiner grossmutter angesiedelt, verstecken ihre neugierde nicht; aber ausser dass ich das neue buch von irving lese, das mich kaum mehr loslässt, letzte nacht in twisted river, erfahren sie nichts von mir.

«sehen sie», sagt die dame beim abschied ungefragt: «diese zwei mädchen waren die töchter von linar.d bard.ill.» vor meinem inneren auge ist leere, ich hab keine ahnung, welche mädchen sie meint. aber ich bin sicher: in scharans sind sie glücklich. wäre ich, bin ich mir sicher, auch.

rage.

reloaded.

tomatenfaen

how much?

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