Montag, 2. August 2010

pervertiert.

gestern, da feierten wir schweizer den 7xx. geburtstag der schweiz, und wir waren bei freunden zu gast. es gab gegrilltes (ich glaube, die grillsaison.10 ist für mich abgeschlossen, ich kanns kaum mehr sehen und riechen), die kinder hatten spass und die erwachsenen auch. um 21 uhr circa gab das häxli auf, legte sich aufs sofa der gäste und wollte nur noch, dass ich ihr «choo-choo, choo-choo, d'isebahn chunnt – chinde gönd uf dsiite» usw. vorsinge, aber sie war eingeschlafen, bevor das lied zu ende war.

um circa 21.30 uhr begann der himmel heller zu werden. es waren, das stellte sich später heraus, nicht alles raketen, sondern auch ein paar blitze darunter. jedenfalls standen wir am strassenrand, guckten in die berge und zählten die höhenfeuer und dann, dann wars: ruhig. die kinder schmissen allerlei zeugs auf den boden und in die luft (das kind.10 lässt panzer die strasse auf und ab fahren, die vom druck von minivulkänen angetrieben werden, wie pervers!) und es war: ruhig. und, noch besser: die luft roch nicht so penetrant nach schwarzpulver.

ich kann die knaller, die ich hörte, an einer hand abzählen. die raketen hielten sich in bescheidenem rahmen. und: es war gut so. es war richtig wohltuend. früher, an zürichs goldküste, musste man nicht damit rechnen, vor mitternacht schlafen zu können. zeitweise musste ich jeweils an meine onkel denken, die bei feuerwerken von anderen jeweils sehr zynische kommentare und vor allem geldsummen in die runde geschmissen hatten. hier gab es, hab ich mir sagen lassen, die teuerste rakete für 150 stutz. damit wären sich, behaupte ich, die reichen vom see sehr billig vorgekommen.

panzer

was der bollo vom abend mitnahm (wir brachten nix zum abfeuern mit). ich fragte ihn einmal, ob es ihm gefalle, und er erklärte: «extrem.» und dem gastgeber sagte er, bevor wir nach hause gingen: «ich hab dich lieb.»

Donnerstag, 29. Juli 2010

gescheitert.

als ich letztes jahr unverschuldet meinen job verlor – mit ein paar anderen noch –, da hab ich mich fast ein wenig gefreut. ich freute mich darauf, genug zeit fürs zügeln zu haben, zum einräumen, und überhaupt träumte ich mir ein leben mit kräutergarten, gemüsegarten, sirup und salzmischungen basteln, von dem ich kaum erwachen wollte. zwei tage die woche die kiz in der krippe, zeit genug, mich meinen experimenten, dem haus und dem finden eines neuen sozialen netzes zu widmen.

und ja: es war toll. es war hammer. wir haben selbstgemachtes curryöl, wir haben selbstgemachtes salbeiöl. wir haben selbstgemachtes rosmarinöl, und alles schmeckt gut, obwohl ich das billigste olivenöl dafür genommen habe und nicht, wie überall geschrieben wird, das absolut beste, wo giz. ich habe liebstöckel getrocknet, obwohl überall geschrieben steht, es werde bitter, und ich finde es fein. bitterness kann ich keine entdecken, aber wurst. ich habe sirupe ausprobiert und bin mehr als einmal grandios gescheitert, und ein paar wurden richtig fein. zwei starben trotzdem, aber auch das kann man als anfängerin verkraften. ich werde nächstes jahr noch zitronenmelisse anpflanzen, ringelblumen und eine art feld-wald-wiesen-arnika; mal sehen, ob das klappt. soweit zu meinem neuen hobby.

das hobby ist nicht sehr zeitraubend, ausser man muss an einem tag sechs kilo erdbeeren verarbeiten. ich kann das locker nebenher machen, weil die kinder, die spielen zwar gern lego, aber sie brauchen ihre mutter nicht jede minute dazu. so ein ingwersirup, der geht locker nebenher, und wenn die kinder nach badi schreien, kann ich auch mal einen tag aussetzen.

das alles, hab ich gemerkt, füllt mich aus, macht mir freude, aber es ist nicht alles. ich bin nicht, das habe ich gemerkt, die mutter, die den ganzen tag zu hause sitzt und wartet. mir kommen sämtliche energien abhanden, selbst die einfachsten: ich schaff es nicht mal, rechnungen zu bezahlen, weil: ich hab ja immer noch am nächsten tag zeit. früher war ich abends zwar müde, aber es gab grenzen, die wurden nicht überschritten, nämlich: rechnungen zu bezahlen. einen tag vorbereiten, am nächsten tag zahlen. echt, das klingt einfach, aber es ist für mich der reine horror im moment.

auch meine geduld mit den kindern lässt nach. die zwei sind schätze, aber ich sehe stundenlang nur alles negative. haben andere auch, ich weiss, aber ich habe zu viel zeit, darüber nachzudenken. aus mücken elefanten zu machen, und zwar an ort und stelle. und das tut ihnen und mir nicht gut. ich brauche, das wurde mir klar, auch nach dem es mir verschiedene menschen an den kopf geworfen haben, dann und wann einen anderen kontext. ich habe schon viele freundschaften geschlossen hier, ich kann locker eine ganze woche verplanen, aber eben, es ist nicht alles.

und deshalb hab ich mich heute in ein arbeitsbeschaffungsprogramm einweisen lassen. ich werde, das wurde mir ebenfalls klar, in meinem beruf keinen job finden. es ist zwar perlen vor die säue geworfen und tut mir im herzen weh, aber es ist halt so. ich hadere nicht gross, ich sehe nur: ich brauche einen ausweg. einen anderen kontext. baue ich also auf auf dem, was ich kann und dann wird sich was geben, da bin ich sicher. und bis dahin besuch ich dieses arbeitsbeschaffungsprogramm und lerne neue dinge. und wenn nicht, dann hatte ich zumindest eine zeitlang einen anderen kontext.

ja, ich bin gescheitert. ich muss mir sagen, dass ich nicht diejenige bin, die nur für die kinder da sein kann. und für das haus. und für was weiss ich was. ich habe immer gearbeitet. und dann, hoff ich, kommen auch die nerven für die kiz zurück. und die energie, wenigstens die rechnungen zu bezahlen.

Dienstag, 27. Juli 2010

ein mojito auf frau seenia.

der eb und ich, wir reisen am 11. august wieder nach siena. bis zum 17. august. «und wir zwei?» fragte das häxli, als ich ihr und ihrem bruder das mitteilte. nämlich, dass sie zuhause bleiben müssen. «wer schaut auf uns?», fragte auch der bollo. meine antwort: «oma.» dem bollo entgleisten für einen kurzen moment die gesichtszüge; dann meinte er: «ooooch. und wann kommt frau seenia wieder zu uns?»

darauf, meine lieben kinder, hab ich im moment auch keine konkrete antwort. aber ich verstehe die kiz nur zu gut. vorletztes wochenende, als sie als gast des hauses da war, da dauerte es ungefähr bis donnerstag, bis ich, als ich von der ersten zigi vom balkon wieder ins haus kam, nicht dachte: «ist frau seenia auch schon wach?» und, ich schwörs: von all den leuten, die wir kennen, teilweise auch regelmässig sehen und sie durchaus mag, gibt es keine einzige person, die das häxli körperlich so nahe ranlässt wie sie. als wir sie am freitag am bahnhof abholten, da sprangen ihr beide in die arme - so sehr haben die beiden sie ins herz geschlossen.

tja. es ist natürlich immer einfacher, sich zu zweit um zwei kinder zu kümmern, aber wenn man das glück hat, sich mit frau seenia um zwei kinder kümmern zu dürfen, dann kann man nicht mehr als von glück reden. und sobald ich die fotos mal endlich hochgeladen habe, gibz bilder satt. :-)) bis dahin: erheben wir ein glas mojito auf frau seenia, den besten babysitter wo giz. viva!

Montag, 26. Juli 2010

drunk in farbe :-)

bern1

das wären der liebe schwager, der mich heute am telefon mit «hi, drinking buddy» begrüsste, und ich in action. man darf drei mal raten, was ich in meinen händen halte. :-) ein rest des kopfes blieb, damit mal alle wieder sehen, dass ich durchaus eine frisur haben kann :-)

bern2

vorher, als ich noch nüchtern war, hab ich an die 150 fotos gemacht, und das ist eines der besten, das dabei herausschaute. danach gabs kaum mehr pix :-)

Sonntag, 25. Juli 2010

drunk.

die schweizer meisterschaft, das ist einmal im jahr der tag, an dem ich mich mit meinem schwager betrinke. sehr gezielt. es eine art wetttrinken zu nennen, wäre nicht falsch, trifft aber haarscharf am ziel vorbei. nachdem ich letztes jahr wegen der anwesenheit meines sohnes aussetzen musste, habe ich ihn und seine schwester dieses jahr in die liebevollen hände von frau seenia gegeben und mich gehen oder auch: treiben lassen.

ich bin nicht der typ, der nur lustig ist, wenn er sich betrinkt, und an ungefähr 350 tagen im jahr trink ich keinen einzigen schluck alkohol. ich ertrage, seit ich die gallenblase los wurde, keinen rotwein mehr, sondern halte mich meist an weisswein. ausser an der schweizer meisterschaft. da wird immer und nur bier getrunken. anders früher: da wurde bier gesoffen, weil es billiger war, und wenn wir uns betrinken wollten, so richtig mit vorsatz, gab es noch ein paar tequilas dazu. am liebsten die goldenen, die mit zimt und orangen.

auch der eb liess sich gehen; wir tanzten zu einem imaginären lied auf der tartanbahn, jeder mit einem becher bier in der hand. es war kalt, wir waren warm eingepackt, und ein wenig kam die unbeschwertheit der ersten tage wieder zurück. man vergisst das, zu oft, wenn man mit dem schiff des alltags untergeht, dass man auch noch nur zu zweit ist oder sein kann. dass die welt, die man in diesen ersten tagen der unbeschwertheit aus einer wolke von oben bestaunt, immer noch von oben bestaunt werden kann – man vergisst es einfach. wir lachten, wie man es nur unter alkoholeinfluss tut; über den grössten mist und die kleinste kleinigkeit. und es war gut so.

nur der kater, der einem am nächsten tag vom nacken in den kopf hinaufkriecht, den müsste man aussperren können, ohne dass er nachher die tür zerkratzt. weil kater und kinder: das passt einfach nicht.

rage.

reloaded.

tomatenfaen

how much?

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