Montag, 15. November 2010

auslä.nder raus

in der schweiz wird derzeit darüber diskutiert, ob man reichen menschen eine reichtumssteuer zumuten kann. es ist eine initiative der linken, und die reichen und die rechten sagen natürlich: nein. die reichen, vor allem ausländer, sagen natürlich: dann ist das leben in der schweiz zu teuer, dann müssen wir gehen. und mit ihnen die steuerfranken, die sie bisher entrichtet haben.

ich mag nicht von erpressung reden, und trotz ist wohl auch ein zu grosses wort. ich finde es nur sehr beschämend, wie viele schweizer klein beigeben. es wird heissen, ach, da und da hätte man das nicht bauen können, wenn die reichen nicht bezahlt hätten. na und? es gibt tausende stiftungen, die kleckern und klotzen können, warum nicht mal die anfragen? warum nicht mal dorfbewohner um fronarbeit bitten, damit es einen neuen spielplatz geben kann?

ich habe bis vor einem halben jahr in einer der teuersten gegenden der schweiz gewohnt. sie bauten im quartier einen spielplatz, der 200 000 franken kostete - und pädagogisch sehr wertvoll war. pädagogisch wertvoll in der sprache der reichen gemeinden heisst: sandkasten und schaukel überflüssig. und nein, das ist kein scherz. es gibt aber noch viel mehr aspekte, stichwort finanzausgleich: das viele steuergeld nutzt den reichen gemeinden nur wenig, im gegenteil - je mehr steuern bezahlt werden können, desto mehr müssen sie in den finanzausgleich abgeben und dafür auch mal den steuerfuss erhöhen, damit man die eigenen projekte finanzieren kann.

wo ich vorher wohnte, sprach man die ganze zeit von gemeinnützigem wohnungsbau. gemeinnütziger wohnungsbau in den reichen gemeinden heisst: eine viereinhalbzimmerwohnung für annähernd 3000 franken - eine summe, die wir uns nicht leisten konnten. die wohnungen werden an einem ort gebaut, wo tagsüber alle stunde ein bus fährt und am sonntag gar keiner. und nein, es ist kein ort, wo man lange hinlaufen will. aber müsste.

ich kannte viele reiche leute. die, die aus dem ausland kamen, haben sich kaum integriert. man kann sagen, die balka.ner bleiben unter sich, aber die amis und die engländer genauso. von der hiesigen sprache lernen halten sie gar nix. (es gibt, natürlich, ausnahmen.)

das ist die eine seite. die andere ist: man zügelt sich und seine firma nicht einfach so weg. als die pauschalbesteuerung im kanton zürich abgeschafft wurde, gab es kaum wegzüge von reichen, jedenfalls nicht dort, wo ich wohnte. obwohl sogar in nationalen zeitungen darüber spekuliert wurde - auch in den sogenannt seriösen. die schweiz hat wohl vorzüge, von denen man in anderen ländern nur träumen kann - und selbst wenn eine reichtumssteuer kommt, ist alles in allem noch viel kleiner, als wenn sie alles zum beispiel in deutschland versteuern müssten.

also. wer gehen will, soll gehen. vielleicht wird dann alles wieder ein wenig normaler und gemeinnütziger wohnungsbau, weil auch wieder otto normalos in den dörfern wohnen wollen, wieder so, wie er sein sollte. :-)

Sonntag, 14. November 2010

from z. to z.

ich kann dieses «kamp.f der ch.öre» nicht sehen. alles in mir sträubt sich dagegen, aber wirklich alles. und wenn ich dann noch höre, dass unser lieblingswalliser mit bernerdialekt moderiert, dann mag ich eh noch mal nicht – man nehme bitte diesen mann vom bildschirm weg. aber ich warte auf die nachfolgesendung, die ich die letzten sonntage verschlafen habe, und deshalb halt ich mich jetzt mit texten wach.

es war ein schönes, ausgefülltes wochenende. gestern war der mann an einer weiterbildungsmesse arbeiten. der rest blieb zu hause und hatte es unglaublich friedlich, der bollo bekam noch besuch vom nachbarsbub, mit dem er drei stunden allerfriedlichstens spielte. (heute namen sie zwei anläufe und beide gingen nach einer viertelstunde schief.) später holten wir den eb von der messe ab, und während wir auf ihn warten mussten, passierte eine der zwei surrealen einlagen dieses wochenendes.

man stelle sich vor: eindunkeln, ich mit zwei kiz auf einem parkplatz, und plötzlich ertönen sirenen. erst krankenwagen, dann feuerwehr – und dann scheppert es gewaltig. ein töfffahrer hatte bei der parkplatzausfahrt ein auto übersehen oder umgekehrt, jedenfalls lag der töfffahrer am boden. sofort liefen jede menge menschen hin, um zu helfen, so dass ich bei den kiz bleiben konnte. es schien nicht allzu schlimm gewesen zu sein; der töfffahrer konnte sich später selbst aufs trottoir begeben. doch während er noch am boden lag, sausten noch mehr feuerwehren und noch mehr ambulanzen vorbei – und keiner wollte zu ihm, obwohl er da so am boden lag und bestimmt nichts gegen einen krankenwagen gehabt hätte.

das zweite erlebnis ist von heute nachmittag. das fille du limmatquai, der mgb und ihr sohn waren spontan zu uns gereist, damit der mgb für mich eine velotour machen konnte (do not ask). die kinder spielten wunderschön zusammen, feuerwehr und co, alle drei tanzten um den zmorgetisch und im schönen wetter draussen rum. später gingen wir auf den nahe gelegenen spielplatz, um für die piratenparty zu rekognoszieren, wo die kinder wiederum sich herrlich selbst beschäftigten. wiederum mit feuerwehr und diesmal noch mit fischefangen. anyway, das häxli-gotti und ich lagen so in der wiese und plötzlich sahen wir weiter unten den eb, der seine tochter auf dem rücken trug und mit ihr wohl einmal mehr kleiner donner spielte. ich lachte mich halb krank: oben die jungs am feuerwehrlen, unten die zwei, wie aus dem nichts, rumgaloppierenden siouxe :-))

was ich vergass: der bollo durfte am samstag wieder aufs pferd sitzen. das häxli hat es leider verschlafen.

Mittwoch, 10. November 2010

es staubt in z.

schon eine woche nix geschrieben. und nix, das mir dazu einfällt, das loch zu flicken, das hier dadurch entstanden ist. tröpfelt alles vor sich hin. die einladungen für des sohnes party sind verschickt, der liebe onkel aus amerika hat sie gebastelt. ausserdem war der sohn vor einer woche erstmalig mit zwei freunden auf dem schulhausplatz zum fussball spielen, und auch das hab ich schon überwunden. dieses grosswerden abseits der elterlichen vier wänden. es war ja, ich gebs zu, ein wenig komisch, von einem vierjährigen gefragt zu werden, ob er auf den schulhausplatz gehen darf, aber andererseits auch: das ist, wo der kindergarten ist. er kennt weg, er kennt gebäude, er kennt leute. also. und hier, wo es eine art spielstrasse gäbe, ists im moment gar nicht lustig, weil vier häuser gebaut werden und der platz dauernd von autos versperrt ist, abgesehen davon, dass man nicht mehr einfach so mit dem velo auf die strasse fahren darf. dem häxli genügt eine schaukel und eine rutsche, dem bollo ist das irgendwann zu wenig, insbesondere, wenn seine freunde ein haus weiter dürfen.

der bollo wird fünf. ich fass es noch immer nicht und werde diesem thema einen eigenen beitrag widmen. :-) aber nicht jetzt. er selbst zählt bereits die tage bis zu seinem geburtstag, erzählt allen, dass er sich das playmobil-wohnmobil wünscht, und ich muss dann hinterrücks korrigieren, damit er am schluss nicht mit fünf wohnwagen da steht. wäre ihm zwar wurst, aber mir nicht. :-) und dem eb, dem ob der vielen kleinen teilchen, die hier schon rumschwirren, eh ganz anders wird, wäre es noch weniger recht.

der bollo durfte neun kinder einladen. das ist pädagogisch nicht sinnvoll, ich weiss, aber er durfte noch nie eine party machen und deshalb darf es jetzt mal ein wenig mehr sein. wir werden eh draussen sein, sofern das wetter mitspielt. und dann müssen auch noch alle zusagen, das ist dann das andere thema. aber wird bestimmt lustig. jedenfalls bekommen wir tatkräftige unterstützung von einer jungen frau mit spielgruppenleiterausbildung, da werden wir dieses kind schon schaukeln. hoff ich. :-)) und irgendwie sind das nachbarsmädchen, das hütekind und der cousin ja wie keine gäste, da fest in seinem leben verankert. :-))

(jetzt, wo ich das so aufschreibe, wird mir doch bange. neun kinder. und wenn das wetter nicht mitspielt, was dann? geht doch nicht! aber ja, wir haben im team einen lehrer und eine spielgruppenleiterin, das sollte gehen. es muss!)

Mittwoch, 3. November 2010

...

«hab ich viel los», ist des sohnes neuer lieblingssatz. ist auch wahr: gestern wurde er vom grossvater himself im kindsgi abgeholt, zu den grosseltern gefahren und dann durfte er dem freund der familie zusehen, wie er den grossen, kranken baum im garten fällte. der mann war extra auf gestern bestellt worden, damit der lütte ihm zuschauen kann. das ist service! später am nachmittag musste er noch zu den spor.tkiz, und als wir abends nach hause kamen, meinte er eben: «hab ich viel los im moment» :-)

er ist soo ein goldiger kleiner kerl. in knapp zwei wochen wird der lausebengel fünf und wir müssen langsam anfangen, die party zu planen, die er endlich, endlich einmal haben darf. :-)

Sonntag, 31. Oktober 2010

schnischnaschnöpsel.

  • der mann ist in london. männerweekend. football. wenig schlaf, viel hochprozentiges. :-)
  • morgen muss ich als vertretung des vaters mit dem häxli ins elki-singen. problem: ich kann nicht singen. ich kann passabel geige spielen, ich kann auf dem klavier melodien aus dem kopf einfach nachspielen – ohne akkorde, da keine klavierstunden – aber ich kann nicht singen. armes häxli. das häxli hingegen hört ein lied ein, zwei mal, und ehe wir es versehen, kann sie es singen, und zwar glockenhell und klar. also das pure gegenteil meinerseits. ihr derzeitiges lieblingslied: «99 luftballons» und «leuchtturm». (nein, ich moche nena nie.) wir werden bald dem eb sein altes klavier im haus haben, und so fern es die zeit und so zulässt, werd ich mal ein paar stunden nehmen. einfach damit ich das gefühl dafür bekomme und das häxli auf dem klavier begleiten kann - mehr als nur einfach in tonfolgen. mein stiefvater und mein bruder spielten elektrische gitarre; wir hatten zuhause oft sort of rockkonzerte - und ich fand das immer wunderschön, musik machen zusammen.
  • mit legos ist es so: wenn man ein bestimmtes teil sucht, findet man es nie. nie, nie, nie. tagelang, ich schwörs. so geschehen mit einem langen teil, das man für den bau einer garage braucht, da es eine rille hat, in der das tor hin und herflutschen kann. heute habe ich es, zufällig, ich wollte die legos nämlich wegräumen, gefunden. knappe zwei stunden später hatte der bollo endlich ein legohaus mit angebauter garage und war der glücklichste bollo der welt.
  • gestern auf dem spielplatz im nachbardorf wieder ein gesicht aus der alten heimat entdeckt. sie kam zu mir und sagte: ich kenne dich. du erinnerst mich an jemanden, der so heisst, wie ich halt heisse. und ich wars dann. :-) war lustig, weil sie war zwei klassen über mir und ich hab keine ahnung, warum ich ihr im gedächtnis blieb. (ich fiel nicht gross auf in der schule :-))
  • rage.

    reloaded.

    tomatenfaen

    how much?

    User Status

    Du bist nicht angemeldet.

    Suche

     

    Archiv

    Juni 2025
    Mo
    Di
    Mi
    Do
    Fr
    Sa
    So
     
     
     
     
     
     
     1 
     2 
     3 
     4 
     5 
     6 
     7 
     8 
     9 
    10
    11
    12
    13
    14
    15
    16
    17
    18
    19
    20
    21
    22
    23
    24
    25
    26
    27
    28
    29
    30
     
     
     
     
     
     
     
     
     

    lesestoff.

    Aktuelle Beiträge

    kann man sich gar nicht...
    kann man sich gar nicht vorstellen, dass es heutzutage...
    suma - 20. Sep, 10:46
    allerherzliche glückwünsche....
    allerherzliche glückwünsche. und ein "hooray" auf den...
    chamäleon123 - 16. Jun, 10:28
    schön ist der kleine...
    schön ist der kleine pirat endlich zuhause und noch...
    Wandolido - 14. Jun, 21:54
    nicht ihr ernst:-)
    liebe frau rage ich weiss ich habe mich lange nicht...
    pepita - 14. Jun, 17:09
    Vielen Dank für all die...
    Vielen Dank für all die Jahre und die letzte Geschichte. Alles...
    himmelblau. - 14. Jun, 10:51

    Status

    Online seit 7704 Tagen
    Zuletzt aktualisiert: 20. Sep, 10:46

    Get your own free Blogoversary button!

    Credits

    Who was here?