Donnerstag, 2. Dezember 2010

krank.

ich bin ja krank, so krank wie schon lange nicht mehr. besser gesagt, wie vor zehn jahren, als ich drei stunden pro tag pendelte und in einem büro arbeitete, wo die sonne auch im winter die temperatur drinnen auf bis zu 30 grad ansteigen liess - bei einer luftfeuchtigkeit von, sagen wir mal, 20 prozent. das sind die bedingungen, bei der bei mir die entsprechenden organe sozusagen teilversagen.

ich weiss nicht, ob es einen zusammenhang gibt, aber als ich mir das alles überlegte, kam mir in den sinn, dass ich in den letzten sechs jahren in einem haus wohnte, das nicht genügend isoliert war und wo die hälfte der heizungen nicht funktionierte. es war also immer eher kalt und die luftfeuchtigkeit hoch. im büro selbst war eine tür immer offen und da es ebenerdig war, hatten die raucher auch immer genügend frische luft - man geht eher rauchen, wenn der weg nicht so weit ist. nur einmal passierte es mir, dass ich eine gerichtsverhandlung wegen eines hustenanfalls verlassen musste und nicht wiederkommen konnte, wegen eben der fehlenden luftfeuchtigkeit.

und jetzt wohnen wir in einem neuen haus, das natürlich top isoliert ist, mit bodenheizung und so. klar, dass die luft da wieder eher trocken ist. (es komme mir keiner mit tipps, ich kenne sie alle und setze sie eh nicht um :-)) und jetzt hat es mich wieder erwischt. zufall oder nicht. die kleine hexe hustet jedenfalls auch, und weil es tupfgenaugleich tönt wie bei mir, hab ich zum ersten mal seit jahren keine panikattacken, sondern lass die anfälle, die überdies weit weniger häufig als bei mir sind, einfach vorüberziehen.

ah ja, da kommt mir noch was in den sinn: die italienisch-stunden finden in einem minergie-haus statt. man kann das gut oder schlecht finden; ich persönlich finde es die bescheuertste erfindung, die es gibt. man hat den ganzen tag praktisch keine direkte frischluftzufuhr, weil fenster öffnen verboten. und meist, wenn man sich ein wenig angeschlagen fühlt, was ja manchmal, nach einem langen arbeitstag vorkommt, dann fühlt man sich am ende der italienischstunde noch kränker als je zuvor. ich könnte jedenfalls nicht in so einem haus leben. :-)

Mittwoch, 1. Dezember 2010

einen hab ich noch.

gestern war ich beruflich im buurolagg in tsüri. es war leidlich lustig, aber was mir schon auffiel: lauter kameras. ich fragte mich kurz, warum, und dann fiel mir ein: wm. leider sah ich keinen promi oder erkannte ihn nicht.

das machte mich so krank, dass ich im moment so krank wie letztes mal als teenager bin. kalt und heiss wechseln ab, die nächte sind nicht auszuhalten, und überhaupt: weg damit. heute ging ich trotzdem mit dem sohn, der glänzend gelaunt war, in die stadt. es hat sich gelohnt, die frische luft tat gut. und der schnee war schön.

Sonntag, 28. November 2010

von reichen und ausschaffern.

meine lieben schweizer, ihr habt euch heute entschieden: ihr wollt die kriminellen ausländer raus haben und findet es recht, dass die reichen für ihr vermögen nicht zur kasse gebeten werden. so wie ihr einst die erbscha.ftssteuer abgeschafft und die minar.ett-initiative angenommen habt.

aber. meine lieben: man konnte das voraussehen. es ist nun mal die stimmung im volk. man fühlt sich im ausgang nicht mehr sicher und denkt, wenn man abstimmt, dann müssen die alle weg. natürlich hat das eine nix mit dem anderen zu tun, aber so funktioniert das volk. man sieht nur: ivan s., verge.waltiger. klar, den wollen wir hier nicht. auch wenn er hans m. heissen würde. aber den kann man nicht ausschaffen, den kann man nur einsperren. es ist nun mal so, dass es leute gibt, die das gefühl haben, sie seien die einzigen, die arbeiten müssten, und die ausländer nutzten nur die iv aus. und dass die sonntägliche bilanz der messerstechereien mehr ivan s. ausweist als hans m., das fällt nun mal mehr auf. undundund.

ich bin wirklich weit davon entfernt, eine rassistin zu sein, und ich war auch gegen diese initiative. doch offenbar ist es so, dass die mehrheit des volkes sich entweder verarscht oder betrogen oder sonst was fühlt. das muss man einfach mal akzeptieren. das muss man bekämpfen. man muss ein klima von gegenseitigem respekt schaffen, mal über den tellerrand hinaussehen und die (abstimmende) mehrheit des volkes ernst nehmen und danach handeln.

immer nur sagen, es ist nur halb so schlimm und die meisten sind ok, das geht nicht. die, die ok sind, von denen lesen wir nicht in der zeitung. die leben mit uns, neben uns. und meist wissen wir gar nicht, dass sie im prinzip anders wären als wir. was mich aber am allermeisten aufregt, sind die gutmenschen, die jetzt entsetzt sind. hallo? dann geht mal abstimmen! dann hört mal auf mit gutmenschen-tum! dann sagt mal, was sache ist, und was man dagegen oder auch dafür tun kann! und zwar so, dass man auch zuhört, nicht dass die dampfwalze von der anderen seite alles platt machen kann!

denn genausowenig, wie alle ausländer betrüger, vergewaltiger und sonst was sind, genausowenig sind alle schweizer ausländerhasser. es wurde nur das kleingedruckte nicht richtig gelesen.

ferdinand von schir.ach: «verbre.chen».

verbrechen

gestern war ich in zürich an einer party, und weil wir noch einen umschlag brauchten und nicht fanden, haben wir spontan ein buch gekauft: «verbr.echen» von ferdin.and von schir.ach. ich hab damit angefangen, als ich während der party in der garderobe sass, wo ich eine überraschung fürs geburtstagskind vorbereiten musste, las weiter, als ich im zug war, las weiter, als ich nach ein uhr im bett lag und las weiter, als ich heute um 10.30 aus einem tiefen, traumlosen schlaf erwachte. dann war ich fertig. (es ist nicht sehr dick.)

der mann ist verteidiger – und ein enkel des wiener gauleiters ba.ldur von schi.rach – und erzählt sechs, sieben fälle aus seinem berufsleben. er erzählt von einem mann, der den schädel seiner frau mit einer axt spaltete, von drei jungs, die auf die schiefe bahn und wieder zurück kamen, von einem jungen mann, der seine freundin aufessen wollte und später tatsächlich zum mörder wurde, und von einem adoptierten äthopier, der in seiner «heimat» glücklich wurde und wegen eines früheren fehlers wieder zurück nach deutschland musste.

ich habs wirklich verschlungen, das buch, und ich glaube, das war deshalb, weil es frei von voyeurismus, verurteilung und effekthascherei ist. so grauslig die fälle daher kommen – krimis sind wirklich ein, pardon, scheiss gegen die wirklichkeit –, so flüssig sind sie zu lesen. man erfährt auch sehr viel über die arbeit eines verteidigers, zum beispiel, dass sie in jedem fall an die schweigepflicht gefunden sind und warum es manchmal besser ist, nur die halbe anstelle der ganzen wahrheit zu wissen.

deshalb: pflichtlektüre für krimifans und falls noch jemand ein geschenk für einen krimifan braucht, ebenfalls ein guter tipp. ich werde «schuld» auch noch lesen.

Freitag, 26. November 2010

kälte.

vor ein paar tagen fiel mir auf, dass die heizung weder im kinderzimmer noch im elternschlafzimmer eingestellt ist. das fiel mir an dem tag auf, als ich schlaftrunken erwachte und feststellte, dass ich auf und nicht unter der decke lag, weil es mir schlicht zu heiss war unter der decke. nun haben wir hier zumindest draussen mittlerweile ziemlich kalte temperaturen, also ich in jeans friere sehr, wenn ich mich nicht bewege.

aber ich bin eine, die braucht zwingend etwas drüber um zu schlafen, auch bei 40 grad am schatten muss es zumindest ein leintuch sein. deshalb fiel mir das wohl auf, dass ich auf der decke lag. im kinderzimmer, in das ich die letzten nächte mehrmals umziehen musste, weil der bollo, der ja, wie beschrieben, auch winters mit sommerhosen nicht kalt hat, zu uns kam und dann IMMER auf der decke liegt, was mich tierisch nervt. die letzten nächte kam aber auch noch eine schreiende hexe dazu, die irgendwas träumte und es lautstark kundtat: einmal wollte sie unbedingt auch in den kindergarten und einmal wollte sie unbedingt einen delphin. probleme, bei deren lösung man mitten in der nacht natürlich gerne behilflich ist. (das schlimme ist: sie schläft. man selbst ist wach.)

trotzdem empfängt einen der hauseingang wie eine gemütliche, warme höhle. und offenbar ist die flächendeckende bodenheizung im erdgeschoss warm genug, kinder- und elternschlafzimmer zu wärmen. fürs spielzimmer geht die rechnung nicht auf, das zimmer ist trotz heizung eher kalt. vielleicht, weil es zwei fenster hat und übers eck geht? ist beim elternschlafzimmer zwar auch so, das hat aber nur ein fenster.

egal.

schnee.

seit tagen irrlichtert eine fliege im büro umher. man sieht ihr an, dass sie, passend zum wetter, im winter ihres lebens angekommen ist, und das ist es, was uns davon abhält, ihr den rest zu geben. es wäre unsäglich einfach, weil sie so lahm geworden ist, aber irgendwie ist sie auch noch eine zeugin der letzten, warmen tage bevor der schnee fiel. die fliege hat ein feature, das ich so noch nie gesehen habe: ihr eines vorderbein steht hoch. man würde es bei menschen vielleicht spastisch nennen, aber es sieht sehr putzig aus, wenn sie mit diesem hochstehenden beinchen irgendwo rumwuselt.

mein sohn ist ein schneemensch. ich hätte das nie gedacht. vor zwei tagen, als mikrige zwei zentimeter auf der wiese lagen, hat er die ganze familie brutal geweckt – okay: es war 7.45 uhr – und um 7.55 war er schon draussen. an seinem freien vormittag. heute morgen, als zu den mikrigen zwei zentimetern noch ein paar dazu gekommen waren, schafften es er und sein freund lange nicht, von zu hause loszukommen – erst musste der ganze schnee ans küchenfenster geschmissen werden. und es war eine menge, frisst natürlich zeit, eh klar.

mittlerweile hat er wenigstens winterstiefel. doch die jacke ist ihm viel zu kurz, und dafür die skihose viel zu gross. es ist ein krampf mit ihm: 116 geht obenrum gar nicht mehr, untenrum noch knapp, aber 122 ist ihm, je nach marke, noch viel zu gross. heute war er in einer leichten jeans draussen und hat dabei lustigerweise wohl bemerkt, dass er nicht direkt in den schnee knien sollte. von kältegefühlen jedenfalls keine spur und von krank auch null anzeichen.

ein dickes lob an meinen steuererklärungsausfüller: die definitive rechnung beträgt einen mittleren dreistelligen – DREISTELLIGEN! – betrag. ich bin entzückt. höchst entzückt. ich rechnete mit DREI nullen.

Samstag, 20. November 2010

partymarathon.

drei tage dauerten die festivitäten zum fünften geburtstag des sohnes. drei tage. drei mal fünf jahre alt werden, ich weiss nicht, war das zu unserer zeit schon üblich? begonnen hat es am donnerstag, seinem richtigen geburtstag, wo er am morgen frei hatte, am nachmittag in den kindsgi und am abend an den laternenumzug ging. was mir davon blieb, ausser dass es nass und kalt war, war die kleine hexe, die vom papa getragen wurde und als der bollo, stolz wie bolle, mit seinen kindsgikollegen von dannen zog, zu weinen begann: «er darf nicht gehen. ich hab ihn so gern.»

am freitag durfte er im kindsgi feiern, die kleine hexe und ich durften dem ritual beiwohnen, in dem der kleine fünfjährige kerl wie ein könig gefeiert wurde. es war unglaublich süss, wie er durch das spalier seiner kollegen lief, zu spüren, wie er wirklich von allen gemocht wird, und zu sehen, wie er einiges an sozialkompetenz, die er gewonnen hat, dort gelernt hat. unglaublich. der kuchen, den ich mitgebracht hatte, war übrigens ein ganz normaler marmorkuchen, den ich in drei statt zwei teile geteilt hatte und die zwei «weissen» anteile mit blauer und roter lebensmittelfarbe eingefärbt habe. schokoguss drüber, ein bisschen deko, und die kiz waren begeistert.

und heute, heute fand die grosse party statt. eine piratenparty. sieben kinder hatte er eingeladen, und alle zusammen gingen sie auf schatzsuche auf einen nahe gelegenen spielplatz. alle hatten eine piratenmütze auf und käptn wöhrefäldli hatte eine schatzkarte mit mehreren posten vorbereitet. es war der hammer. die kiz waren mit begeisterung dabei, unser sohn natürlich zuvorderst, aber die schatzkarten, die hat er immer schön an die anderen verteilt. jeder, so weit es ging, durfte einmal die jeweilige schatzkarte halten - und das, ohne das wir auch nur einen ton gesagt hatten. der schatz war eine golden bemalte holzkiste, in dem für jedes kind ein säckli mit schoggi-goldmünzen zu finden war.

und während der eb ein feuer machte, um schoggi-bananen zu bräteln, spielten die kinder miteinander. es war ein grosser spielplatz, es war super lustig, und man musste gar nicht mehr tun, als die kiz machen zu lassen. es gab nicht ein einziges mal streit. abends kamen noch die grosseltern und götti und gotte zu uns, und auch dem lieblingscousin seine familie blieb zum spaghetti-essen. es gab übrigens eine bolognese, die ich ohne zu würzen vier stunden gekocht hatte. hammer. aber leider zu wenig :-)) dafür war die zucchettisauce gar nicht gut, da zu wässrig, irgendwie.

anyway: der bollo, der hatte glaubs einen wunderschönen tag. und, wie immer, das wichtigste ging unter bisher: frau seenia war auch dabei. und als wir zu ihren piratenmuffins happy birthday sangen, da wollte der bollo nirgendwo anders als auf ihren knien sitzen.

rage.

reloaded.

tomatenfaen

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