die allzweck-volksmusik-waffe peter a. ist nicht mehr. die wettendass-allzweckwaffe thomas g. macht nicht mehr. bei seiner blonden quotenwaffe michelle h. bin ich mir nicht ganz sicher, ich wurde aus ihrem statement nicht schlau. die schweizer casting-waffe rene b. tutet alle raus, die besser sind als er. also praktisch alle. unsere skiwaffe laura g., eben noch wegen eines skandälelis in den medien, hat statt metall nur leder bekommen.
und wir schweizer bunkern unsere waffen weiter im keller.
meine lieben mütter: dies ist ein hilferuf. hört die phase, wo das kind morgens aufsteht und sofort leimen, schneiden und kleben will, irgendwann wieder auf? ist das überhaupt normal für einen fünfplusjährigen, was der den ganzen tag produziert?
es ist hier schon lange verboten, schachteln von irgendwas wie cornflakes, pasta und sonstigem wie klopapierrollen wegzuschmeissen. das muss für imaginäre fernseher, computer, pokale, was auch immer herhalten. der leim- und klebstoffverbrauch in diesem haus ist bald grösser als der für schoggi. und das schlimmste ist: wir haben keinen platz mehr und ich weiss nicht, wohin mit dem zeug.
von der galerie baumelt ein totempfahl, den er vor einer woche aus sagex zusammengebaut hat, und zwar von a bis z nach eigenen ideen. ich musste nur beim strategisch wichtigen zusammenkleben helfen. im gestell liegt eine dynamitstange, es gibt wie schon erwähnt einen computer mit bildschirm, auf dem die photoschopp-werkzeuge eingezeichnet sind, und diverse andere kleinigkeiten wie das piratenschiff aus einer umzugsschachtel, ein fernrohr dazu, und was weiss ich nicht was alles.
er hat mittlerweile einen eigenen tisch in der stube, den er eifrig benutzt und der im prinzp sein ganzer stolz ist. er verbringt ungelogen stunden hochkonzentriert da dran, wenn er nicht irgendwo bei seinem bestem freund, im sport oder sonst wo hockt. aber: wohin mit all dem zeug? er hat einen kleinen schrank mit schubladen, aber der reicht überhaupt nirgendwo hin. was soll ich behalten, was darf in einer unbeachteten minute weg?
und ja, die mütter in meinem umfeld sind hell begeistert und wünschen sich auch ein solches kind. ja, ich finds schön, und es ist nicht so, dass wir ihn in irgendein schema pressen. sein bester freund ist von seinem spieltrieb und seiner fantasie manchmal überfordert, der würde lieber sport machen, und das will der bollo nur selten. der bollo hat, wie schon mal erwähnt, durchaus ein gefühl für sport, aber es fehlt ihm da, im gegensatz zum basteln, total die geduld.
mal sehen, wohin die reise noch führt.
wo wir wohnen, gibt es vieles, nur keine schulergänzende betreuung. es gibt, lustigerweise, nur im kindsgi blockzeiten, auf stufe schule wurde es an der urne abgelehnt. wie das zustande kam, ist mir ein rätsel. ich kenne ungelogen fast keine frau hier, die nicht arbeitet, nicht wenigstens einen halben tag. und von denen, die nicht arbeiten, würden ein paar noch wahnsinnig gern arbeiten, aber es finden sich nur wenig teilzeit-jobs. dieser konservatismus, von dem hier geredet wird, ist meiner meinung nach eine erfindung der herren: sie wollen es so. die frauen, die es anginge, hätten es gern anders, aber es geht nicht.
familie rage funktioniert so: rage arbeitet in der regel montag und donnerstag. am montag wird der bollo nach dem kindsgi von der grossmutter abgeholt und bleibt da bis abends. das häxli geht montag und dienstag in die krippe. der eb ist donnerstag den ganzen tag zuhause. und am mittwoch ist für mich und die kiz schwimmtag.
soweit, so organisiert. klingt perfekt, oder? nur: es gibt immer wieder diese ausnahmen, die die regel bestätigen und vieles sehr mühsam machen. diese und nächste woche geht der eb zum beispiel seinem beruf als lehrer nach, und das heisst: donnerstag ist ein organisations-problem. wenn dann die eine oma erst zu und dann absagt, ist es ein doppeltes problem.
wir haben es so gelöst, dass ich morgens nicht arbeiten ging - einkommenseinbusse, weil ich im tagessatz bezahlt werde - und am nachmittag einen riesenstress hatte, weil die arbeit ja doch getan werden musste. im weiteren ist es so, dass wenn der eb einen auf volksschullehrer macht, dann bin ich es, die bei nicht vorhandenen anderen lösungen über die klippe springen muss, weil man stelle sich einen lehrer vor, der sagt, er müsse zu hause bleiben, weil die frau ins büro muss und der babysitter ausgefallen ist.
so ist das wohl überall in der volksschule, und das kann ich ja verstehen, aber mich nervt, dass es so selbstverständlich ist, dass die frau dann die kinderhüte übernimmt. (das ist nix gegen meine kinder.) früher, in zh, haben wir uns abgewechselt, da blieb mal der eb, mal ich zu hause, wer grad weniger wichtigeres zu tun hatte. jetzt bleibt mir nix anderes übrig, als eine lohneinbusse in kauf zu nehmen, und das nervt!
ich stand heute mal wieder selbst auf den skiern, wir waren quasi zu fünft auf der piste: einer trug ein kind auf dem rücken, einer vorne im bauch und der bollo fuhr alleine. ein traumtag in den bergen wars, auch wenn man dem schnee langsam anmerkt, dass er nicht mehr der frischeste ist und mehr wohl auch nicht mehr kommen wird. wobei, ich hoffe doch, weil jetzt, wo ich endlich wieder spass daran gefunden habe, da würd ich doch noch die eine oder andere chance ausnutzen. nächstes jahr krieg ich die schggimiete vom christchindli. :-) (kostenpunkt hier: ca 250 stutz für meine parameter für eine saison. ist mehr als ok find ich.)
ich bin ja im prinzip ein gebranntes schggikind: meine tanten, mein götti und ich wurden schon früh zum schggifahren getrieben. es gab alle saison, so nötig, neues zeugs, und gewohnt wurde nicht in einer wohnung, sondern im hotel. schggischule ab kindsgi, schggiferien in den sportwochen, an ostern und überhaupt an jedem wochenende, wo es irgendwie ging, notfalls auch an silvester.
kürzlich hatte ich mit einer tante und meiner ma drüber geredet, dass wir alle kurzzeitig den spass am schggifahren verloren hatten, so sehr sind wir getrieben worden. nun ja, wir alle können es nicht schlecht, aber so richtig schön kanns keiner ausser mein götti. und ich würds gern schön können. so mit zusammengestellten beinen wädla, aber, jänu, das muss ich jetzt auch nicht mehr lernen. hauptsache, es geht den berg runter, und mit jedem mal wo ich gehe, kommt auch die sicherheit zurück. und der spass. ich weiss echt nicht, warum ich so lange ohne schggifahren sein konnte.
dem bollo machz leidlich spass, wie schon mal erwähnt, er kanns, wie er vieles andere auch kann - der steht auf ein eisfeld und hat es einfach im griff, ausgenommen das schöne bahnen ziehen, aber hockeyspielen geht alleweil - velofahren allerdings geht auch immer noch nicht, das interessiert ihn einfach nicht. was ich sehr komisch finde. anyway, ich merke, dass wir ihn nicht antreiben, wir gehen zwar schggifahren, aber wir haben auch spass dabei, machen mal pause, und da, wo wir bevorzugt hingehen, da gibt es eh immer was zu tratschen etzettera, weil wir jemanden treffen, den wir kennen.
mal sehen. wäre cool, wenn wir das so als gemeinsames hobby aufbauen könnten. :-)) ich persönlich finds echt hammer. bergluft macht mich extrem happy, sonnenschein und liebe menschen dazu auch. :-)
so ein mit mensch gefüllter bauch gibt töne von sich, das glaubt kein mensch.
die kinder sind ausquartiert, es ist gespenstisch still. nu ja, das ist die zeit, in der sie normalerweise schlafen. aber selbst dann ists nicht so still.
wir wohnen an diesem wochenende ein jahr in z. und ich hab den umzugsgeburtstag fast vergessen. so normal ists schon. fazit so auf die schnelle: forget tsüri - büland roulez! für kein geld der welt würde ich zurück wollen, nicht einen einzigen franken.
im neuen mütterrudel gibt meine tochter den ton an, das meist gehörte wort ist: meins! nein! undsoweiter und so fort. einige renitente potentielle spielkameraden bekommen bei nichtanweisung durchaus ihren bescheidenen bizeps zu spüren, was vor allem bedeutet, dass sie den überraschungsmoment ausnutzt und sich zurück holt, was ihr gehört.
immer wieder werde ich dabei in diskussionen eingezogen, in denen es heisst, dass jankevinfrederik halt in diesem alter sei, wo er anderen das spielzeug abnimmt und gleichzeitig wird darauf hingewiesen, dass sich meine tochter justament in dem alter befindet, in dem sie nicht teilen will. ach ja? meine tochter kann teilen. das ist praktisch ihre kern kompetenz. aber manchmal, da will sie nicht. und weil sie fast immer will, bin ich nicht bereit, es ihr aufzuzwingen, wenn sie es mal nicht will.
es sind meist die gleichen situationen, wo sie es nicht will: im hallenbad nämlich. dann, wenn alle anderen mütter für ihre eigenen kein eigenes spielzeug mitgebracht haben. und je länger mir das auffällt, desto mehr nervt es mich. das planschbecken ist nun mal lustiger, wenn man mit bechern wässerlen kann. oder mit einem schiff den mini-wasserlauf entlang fährt. und nein: das ist nicht der ort, wo meine kinder teilen müssen, wenn sie nicht wollen. vor allem, weil sie sich selbst gedanken machen, was sie mitnehmen wollen.
gäbe es was zu tauschen, sähe die sache natürlich wieder anders aus. aber einfach abgeben ohne gegenleistung? nee. und noch was: den satz: schitt, wir haben nix zu spielen mitgenommen, den will ich nie wieder hören. nie wieder.