ein ganz lustiges erlebnis auf elba mit dem bolloiden muss einfach noch erzählt werden. wie bereits erwähnt, hat das kind ja den baggar-blick, und der fällt auf gar wirklich alles, das wie ein baggar aussieht, auch wenn es – sagen wir mal – 20 meter entfernt ist.
so geschehen an einem nachmittag am strand, wo das kind in eben dieser entfernung einen schönen, orange leuchtenden baggar entdeckte, den es unbedingt haben wollte. beim bollo geht das so: er sagt baggar, zeigt, wo er ist, nimmt die hand und dich gleich mit.
dummerweise gehörte der baggar jemand anders, und ich hatte auch null lust, den baggar dort zu holen. ich blieb also sitzen und der bollo zog an meiner hand. (der eb war schnorcheln und genoss die ruhe.) ich blieb stur, der bollo auch, und so wurde letzterer immer lauter und immer röter im gesicht. ein paar mal wagte er sich genau in die hälfte, kam aber wieder zurück. er war geladen bis obehin.
man stelle sich vor, der bollo hätte sich bis zum baggar getraut, hätte ihn, stockhässig, wie er war, weinend und gerötet an sich genommen. die armen menschen, dessen nachwuchs im besitz des baggars und damit der grund für den bollo-ärger waren, hätten keine ahnung gehabt, warum der bolloid wie eine furie sich des baggars behändigt hätte.
diese vorstellung liess mich ebenfalls rot werden. weil ich mitten am strand einen lachanfall der extra-klasse und damit keine luft mehr bekam.
ich hasse orange. die telefongesellschaft. zum glück kosten die extrem langen warteschlaufen und der ganze extrem lange wust dieser automatischen stimme nix. und alles nur, um ein abo zu künden! und ich hasse ticketcorner, jedenfalls heute. schuld daran ist helmut lotti.
hab ich auch noch in den ferien. ich meine, richtige literatur, nicht nur den artikel über das buch von becker-ex-gspuusi angela ermakowa (wir erinnern uns: wegen ihr denken wir jetzt darüber nach, dass es so etwas wie samenraub gibt).
zurück zur richtigen literatur: erst musste der sportreporter, dieser erste teil der trilogie über frank bascombe von richard ford, fertig gelesen werden. mir gefällt die art, wie eine scheinbare ereignislosigkeit – man geht ja davon aus, dass das eigene leben immer unspannender ist als das der anderen – beschrieben wird. lieben, leben, scheidung, ausbrechen, einbrechen. (mein schwager hatte es, lustigerweise, auch dabei, ist aber schon genau deswegen nach gut 20 seiten ausgestiegen.)
dann hab ich in zwei tagen am strand von ian mcewan reingezogen: sehr schön, sehr fein, das drama über die hochzeitsnacht, die nie stattfindet. krass, wie sie nie über ihre ängste geredet haben. und noch krasser: wie stark noch die hochzeitsnacht überhaupt gewichtet wurde.
dann ging ich zurück zu frank bascombe, zweiter teil: unabhängigkeitstag. liest sich gut an :-)) bascombe ist nicht mehr sportreporter, sondern häuserverkäufer, die frau, von der er geschieden wurde und immer noch liebt, gehört einem anderen und ist weggezogen, aber frankie ist wieder verliebt und sieht besseren zeiten entgegen.
(vielleicht ist 8.19 uhr zu früh für literatur-kritiken. überhaupt stelle ich fest, dass ich, wie im richtigen leben auch, zuviel voraussetze. sorry! ich arbeite an der behebung dieses mangels.)
weil die männer schlafen und ich deshalb die koffer nicht ausräumen kann, muss ich mich halt anderweitig austoben.

der bollo beim sändelen auf der piazza del campo in siena. keine 48 stunden früher war der palio zu ende gegangen, das pferderennen um den campo, das höchstens 90 sekunden dauert. noch besser war nur noch der vom papa versprochene grösste sandkasten der welt am strand von elba. am meer selbst hatte der bollo nicht soo viel freude.

der bollo zählt seine bagger. das kind hat den absoluten bagger-blick: kann sein, was will – wenn ein «baggar» da steht, dann sieht der bollo ihn. (von den beiden identischen gehört einer dem cousin, die orangen links dem campingplatz.)

weil das meer der wasserratte nicht so richtig gefallen wollte, mussten andere quellen angezapft werden: wie hier der dorfbrunnen in campo nell'elba (oder wie der ort heisst).

todmüde, aber sehr erfreut dreht der bollo seine runden auf der eisenbahn des duna-parks. ja, der heisst wirklich so. gleich visavis gab es deutsche zeitschriften, die bild-zeitung, die süddeutsche und ab und an die nzz. und: ich bin wieder zur spiegel-leserin geworden
(und bunte und frauimspiegel und stern usw.)

frau rage mit gekürzten haaren.
seit etwa einer stunde. alles ist, wie wenn wir nie weggewesen wären: der bollo tanzt zum nippel, in der badi gibz noch immer wraps, ein stromausfall hat die sicherungen rausgeschmissen und im gang stapeln sich der unrat die koffer.
der palio wars auch, obwohl wir zugunsten des kindeswohl auf eine besichtigung vor ort verzichtet haben und das ganze im tv verfolgten. dem eb sein reiter hat sogar eine echte voltigier-nummer hingelegt und mitten im rennen auf das ross gewechselt, mit dem er den letzten palio gewonnen hat. der eb uebrigens fand die aktion gar nicht lustig. (bitte selbst bei wiki nachsehen, was ein palio ist. oder die frau limmatquai soll den link einfuegen. ) der bollo hat trotzdem jeden tag die pferde gesehen, bei den proben. george clooney und den neuen bond-darsteller haben wir noch nicht gesichtet.
morgen gehz ans meer.
ps: meine haare sind ganz, ganz kurz. und das ist gut so.
und jetzt ist sie wieder weg. sie ist erst 12, aber ich würde sie sofort als au-pair einstellen. und der bollo musste sie auch ein paar mal abküssen, bevor sie gegangen ist. als das mami sich vom gottenkind-mami verabschiedet hat, musste er allerdings bitterlich weinen, weil er angst hatte, das mami geht jetzt. dabei!
nächstes jahr darf sie nach siena mitkommen.